Rennrodeln Rennrodeln: Hackl landet auf Platz zwei hinter Kleinheinz

Königssee/Leipzig/dpa. - Die deutschen Rodler kommen sieben Wochen vor den Weltmeisterschaften mächtig in Fahrt. Der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl aus Berchtesgaden verpasste zwar am Sonntag auf seiner Hausbahn am Königssee den Sieg bei den European Open. Dennoch heizte Hackl dem derzeit übermächtigen Weltcup-Führenden und siegreichen Markus Kleinheinz (Maximalpunktzahl 200) bei dem zweiteiligen Einladungsrennen nach K.o.-Modus ordentlich ein. «Ich bin momentan sehr gut in Form. Ich habe gezeigt, dass ich mit dem Besten mithalten kann», freute sich der 36-Jährige.
Doch auch der 16 Jahre jüngere David Möller (130) aus Oberhof blieb den Nachweis seiner Klasse vor der WM (17.-23. Februar) im lettischen Sigulda nicht schuldig. Der zweimalige Junioren- Weltmeister verwies bei wechselnden Bedingungen in der Endabrechnung Olympiasieger Armin Zöggeler auf Rang 4.
Einen Dreifach-Erfolg schafften mal wieder die Frauen mit Olympiasiegerin Sylke Otto (Oberwiesenthal/185), Silke Kraushaar (Oberhof/170) und Barbara Niedernhuber (Königssee/155). Zudem gewann der ebenfalls in Salt Lake City mit Gold dekorierte Doppelsitzer mit Patric Leitner und Alexander Resch (Königssee/Berchtesgaden/200). Damit gingen sechs von neun Podestplätze an die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Thomas Schwab, die zugleich ein Großteil des Preisgeldes in Höhe von 30 000 Euro kassierte.
«Überrascht hat mich das nicht. Die Bahn am Königssee liegt uns», meinte Schwab. Nicht minder verwunderlich war der Sieg von Kleinheinz, der zuletzt in Altenberg seinen ersten Weltcup-Erfolg bejubelt hatte. Der nach einer zweijährigen Sperre wegen Cannabis- Konsums dominierende 26-Jährige holte sich beide Tageserfolge. «Ein Freund dieses Rennen mit K.o.-Modus werde ich ganz bestimmt nicht mehr», meinte indes Hackl. Trotz zweitbester Halbfinalzeit am Samstag im direkten Duell mit Kleinheinz hatte der Lokalmatador die Runde der besten Vier verpasst und dies heftig moniert. Beim Zweikampf Hackl- Kleinheinz zog der Bayer am Sonntag mit knapp einer Zehntelsekunde Rückstand erst im Finale den Kürzeren.
Einmal mehr gaben die deutschen Frauen bei ihren Siegen Nummer 62 und 63 nacheinander bei internationalen Wettbewerben einen Ausblick auf die deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende im hochsauerländischen Winterberg. Dabei vergab Silke Kraushaar aus Oberhof bei starkem Schneefall die Siegchance, nachdem sie am Samstag Dauerrivalin Sylke Otto (Oberwiesenthal) noch auf den zweiten Platz verwiesen hatte.
Mit einem wieder hervorgeholten Schlitten fuhren die Lokalmatadoren Leitner/Resch die Konkurrenz in Grund und Boden. An beiden Tagen verwiesen die Bayern auf ihrer Heimbahn, wo sie vor vier Jahren den WM-Titel holten, mit jeweils fast einer halben Sekunde Vorsprung die österreichischen Brüder Andreas und Wolfgang Linger auf den zweiten Platz. «Wir sind überglücklich, dass es damit so gut läuft», freute sich der 25-jährige Leitner. Das eigentlich für die Olympischen Spiele vor rund elf Monaten vorgesehene Gerät hatten die Bayern über die Feiertage frisiert. «Ich denke und hoffe, dass wir damit auch bei der WM fahren können.»