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Rechtschreibreform Rechtschreibreform: Die meisten Printmedien wollen Änderungen anwenden

26.07.2006, 07:59

Hamburg/dpa. - Die meisten Zeitungs- und Zeitschriftenverlagewollen die zum 1. August in Kraft tretenden Änderungen der deutschenRechtschreibung umsetzen. Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturenwerden die Änderungen ebenfalls anwenden und - als Ergebnis einerBefragung ihrer Kunden - künftig bei Varianten die klassischenSchreibweisen wählen.

Auch der Verlag Axel Springer, der zu den Kritikern derreformierten Rechtschreibung gehörte, hat eine Umstellungentsprechend dem Beschluss der Kulturminister zum 1. Augustangekündigt. Der Verlag war im August 2004 zur alten Rechtschreibungzurückgekehrt.

Die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigenNachrichtenagenturen, in der neben dpa auch AFP, AP, APA, ddp, DowJones, epd, KNA, Reuters und sid vertreten sind, hat in denvergangenen Monaten in einer Kundenbefragung die Präferenz derdeutschen Medien ermittelt. Dabei sprach sich die ganz überwiegendeMehrheit dafür aus, dass sich die Agenturen an das amtliche Regelwerkhalten und dass sie sich bei Varianten überwiegend für dieklassischen Schreibweisen entscheiden, wie sie vor 1996 galten.

Von 197 in Deutschland angeschriebenen Kunden haben 123geantwortet. 122 wünschen von den Agenturen Schreibweisen innerhalbdes Regelwerks. 103 haben sich bei Varianten für überwiegendklassische Schreibweisen ausgesprochen, während 19 progressive, alsomit der Rechtschreibreform eingeführte Schreibweisen bevorzugen.

Als Konsequenz aus der Umfrage erarbeiten die Agenturen derzeiteine entsprechende Wörterliste, prüfen die Hausorthografie-Variantenund Korrekturprogramme, die derzeit von Wörterbuchverlagen entwickeltwerden, und bereiten die technische Umsetzung vor. Dabei wollen siedarauf achten, dass eine möglichst große Übereinstimmung mit denHausorthografien der großen Wörterbuchverlage erreicht wird und dassdie Orthografie durch Korrekturprogramme «von der Stange» unterstütztwird. Mit der Einführung der Korrektursoftware rechnen die Agenturenfrühestens zum Jahreswechsel.