Radsport Radsport: Wird Andreas Klöden nun zum Tour-Sieger erklärt?

Paris/dpa. - Wie die französische Zeitung «Le Monde» amDonnerstag in ihrer Internet-Ausgabe berichtete, wurde der Spaniernach der 14. und 16. Etappe des Rennens positiv auf Salbutamolgetestet. Nach Angaben des Blattes habe der Internationale Radsport-Verband (UCI) dem Radprofi vom Team Caisse d'Espargne das Mittel zutherapeutischen Zwecken erlaubt und daher keine Maßnahmen gegenPereiro ergriffen.
Die französische Anti-Doping-Agentur glaubt dagegen, dieseErlaubnis für Pereiro sei medizinisch nicht stichhaltig. «Le Monde»zufolge will sie den Fall untersuchen und ein Disziplinarverfahreneinleiten, falls Pereiro bis zum kommenden Donnerstag keinemedizinischen Gründe für die Einnahme des Mittels vorweisen kann.
Dem Fahrer soll die Einnahme bei den Etappen nach Gap am 17. Juliund La Toussuire am 19. Juli nachgewiesen worden sein. Salbutamolwird als Spray häufig gegen Asthma verwendet, steht aber beiWettkämpfen auf der Liste verbotener Mittel. UCI-Präsident PatMcQuaid aus Irland wollte sich zu den Vorwürfen gegen Pereiro nichtäußern, stellte aber fest, dass es zwischen der UCI und derfranzösischen Anti-Doping-Agentur «schon häufig unterschiedlicheAuffassungen» gegeben habe.
Vor diesem Hintergrund hält die Ungewissheit um den Gewinner derTour 2006 weiter an. Pereiro könnte zum Sieger erklärt werden, soferndem ebenfalls positiv getesteten Landis der Titel aberkannt wird. DemAmerikaner war nach der 17. Etappe Testosteron-Doping nachgewiesenworden. Als Dritter hatte der Deutsche Andreas Klöden die Frankreich-Rundfahrt des vergangenen Jahres beendet.