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Radball Radball: Zscherben-Duo rollt Richtung Oberhaus

Von Lydia Ciesluk 21.12.2005, 18:59

Zscherben/MZ. - Drei von vier Spielen beim Auftakt der zweiten Bundesliga gewonnen, im Deutschland-Pokal das Viertelfinale erreicht - für das Zscherbener Radball-Duo Michael Gerdes / Lars Viehweger läuft derzeit alles rund. "2004 sind wir nur ganz knapp im Aufstiegskampf gescheitert", erzählt der 23-jährige Michael Gerdes und ergänzt: "Das war übrigends das erste gemeinsame Turnier von Lars und mir."

Tatsächlich hatte der 24-jährige Viehweger damals nur drei Wochen Einspielzeit, um nach fünf Jahren Pause sein Radball-Comeback zu geben. "Obwohl ich 1997 deutscher Jugendmeister war, habe ich mit diesem Sport aufgehört und mit Fußball angefangen", so Viehweger. Sein jetziger Partner sitzt seit 17 Jahren ohne Unterbrechung auf dem Rad: Er war deutscher Juniorenmeister und spielt seit 2001 in der zweiten Bundesliga. Als Gerdes im letzten Jahr ohne Mitspieler dastand, sprang Viehweger kurzerhand ein. "Es war ja keiner da, der Michael unterstützt hätte. Also half ich aus. Vor einer Blamage hatte ich keine Angst", erzählt Lars. Seitdem sind die Beiden, die oft sogar ihre Freizeit gemeinsam verbringen, ein sportlich gutes Team. Platz drei in der Liga spricht dafür.

Und: Man schätzt sich gegenseitig. Gerdes bewundert die Kampfkraft seines Kameraden, wenn Rückstände aufgeholt werden müssen. Und Torwart Viehweger sagt: "Mein Partner Michael ist der geborene Stürmer. Er ist enorm schnell und hat einen eisernen Willen, wenn er um den Ball kämpft." Sollte das RSV-Duo beim Deutschland-Pokal bis in die Endrunde gelangen, warten dort übrigens die frischgebackenen Weltmeister Pfaffenberger / Pfaffenberger als Gegner auf sie. Beim Titelgewinn der Brüder aus Sangerhausen unlängst in Freiburg waren Zscherbens Radballer Augenzeugen.

"Da hat man schon gesehen, dass wir vor allem unsere Raumdeckung verbessern müssen, wenn wir ganz oben mitmischen wollen", sagt Lars Viehweger. Am Engagement mangele es jedenfalls nicht: "Während andere in die Disko gehen, trainiere ich meist", betont der Zscherbener, der seine Ausbildung zum Physiotherapeuten beendet hat und nun ein Medizinstudium beginnt. Sein Radball-Pendant schaut ab und zu über den sportlichen Tellerrand: "Zum Beispiel bei den Weißenfelser Wölfen beim Basketball. Die Stimmung dort ist einfach super", so Michael Gerdes, der als Kundenbetreuer bei einer Wohnungsgesellschaft angestellt ist. Vielleicht erleben die beiden RSV-er ja schon beim dritten Zweitliga-Turnier in der heimischen Halle am 4. Februar eine tobende Kulisse.