Profiboxen Profiboxen: Danilo Häußler verliert Titel an Mads Larsen

Zwickau/dpa. - Häußler musste hingegen in seinem 23. Profi-Kampf die ersteNiederlage hinnehmen. «Ich bin mit der Art, wie Larsen geboxt hat,überhaupt nicht zurecht gekommen. Sein Stil hat mir nicht gelegen.Deshalb ist der Sieg von ihm auch verdient», gestand der Verliererkurz nach dem Schlussgong ein. Minuten später wurde er in einZwickauer Krankenhaus gefahren. «Seine Wunde unter dem rechten Augewar schlimmer als erwartet. Oben und unten muss etwas weggeschnittenwerden, so dass wir Danilo lieber ins Krankenhaus gebracht haben»,berichtete Trainer Manfred Wolke, der seinen Boxer nur für dessenKampfgeist lobte. «Aber sonst hat Danilo heute fast alles falschgemacht», bemängelte der Coach.
Larsen war von Anfang an der aktivere und beweglichere Mann imRing. Immer wieder setzte er Häußler unter Druck und lag Mitte desKampfes bereits klar vorn. Ab der siebten Runde schien es, als würdeder Däne konditionell abbauen. Doch auch diese kleine Schwächephasewusste Häußler nicht zu nutzen.
«Danilo hat überhastet begonnen und konnte seine Nervosität nieablegen. Er ist am eigenen Ehrgeiz gestorben», kritisierte Wolkeseinen Schützling, der in der elften Runde kurz vor dem K.o. stand.Völlig unerwartet schlug der Herausforderer noch einmal kräftig zu.Häußler, zu diesem Zeitpunkt unter beiden Augen bereits mit offenenVerletzungen, lief das Blut aus dem Mund.
«Die Journalisten sollten wirklich nicht zu kritisch mit Daniloumgehen. Er hat einen großen Kampf abgeliefert und alles getan, um zugewinnen. Aber ich war heute einfach der bessere Mann», meinte derneue Europameister fair. Nach seinem Triumph hatte Larsen, der fürseinen beherzten Auftritt vom Zwickauer Publikum viel Beifallerhielt, nur noch zwei Wünsche: «Ein Bett zum Schlafen und einenerneuten WM-Kampf gegen Sven Ottke.»
Zu einer Revanche gegen das «Phantom» wird es aber nicht kommen.«Larsen spielt in den Plänen von Ottke keine Rolle. Außerdem war dasDuell zwischen den beiden wirklich nicht attraktiv», stellte PromoterWilfried Sauerland klar. Für Häußler ist der Traum von einem WM-Kampfnach der klaren Niederlage ohnehin ausgeträumt. «Aber ich bin mirsicher, dass er in den nächsten zwölf Monaten wieder um einen Titelkämpfen wird», machte Sauerland dem Verlierer Mut.