Pressestimmen Pressestimmen: Pressestimmen zur Wutrede von Rudi Völler
Hamburg/dpa. - «Frankfurter Allgemeine»: «Führungskräfte anderer Branchen hätten nach so unflätigen Ausfällen gar nicht mehr zum Rücktritt aufgefordert werden müssen; nach ein paar Minuten des Abstands wäre ihnen klargeworden, dass sie untragbar geworden sind.»
«Frankfurter Rundschau»: «Rudi Völler hat in einem cholerischen Anfall die Wut gefunden, einmal er selbst zu sein, der schlichte Fußballer, der sich ungerecht behandelt fühlt, der, durchaus branchentypisch, mit Ironie nichts anzufangen weiß, sich vergisst und die Gossensprache wählt, die sonst nur in der Umkleidekabine benutzt werden darf. ... Das darf Völler in seiner gehobenen verantwortlichen Position nicht noch einmal passieren.»
«Süddeutsche Zeitung»: «Aber Völlers Wut ist kein Beleg einer charakterlichen Doppelexistenz, sondern nur eine fällige Reaktion, nachdem einer lange über seine Bedrückungen geschwiegen hat.»
«Bild»: «Rudi Rambo. ... Wenn die Herren Stars dies am Mittwoch nicht mit einem Sieg gegen Schottland zurückzahlen - dann gehen sie als die charakterloseste Nationalmannschaft aller Zeiten in die Geschichte ein.»
«Abendzeitung»: «Entsetzen über Völlers Amoklauf. Rudi hat fertig!»
«tz»: «Rudi sieht rot. Wir sehen schwarz!»
«Nürnberger Nachrichten»: «Vulkan-Ausbruch auf Island. In seinem heiligen Zorn übertraf Teamchef Völler das Temperament seines Teams.»
«Südkurier»: «Seriöse Berichterstatter wie Gerhard Delling und Günter Netzer als Zielscheiben zu benutzen für seinen Zorn, der sich doch in Wirklichkeit auf viel mehr Personen innerhalb der Medien und in deren Dunstkreis bezieht, ist schwach. Dabei Worte zu benutzen wie 'Scheißdreck' oder 'Schwachsinn' ist das, was er seinen Kritikern vorwirft: nämlich 'unterste Schublade'.»
«Mainzer Allgemeine Zeitung»: «Der Trainer hat die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und so versucht, ein desolat auftretendes Team von Profikickern zu schützen. ... Aber der ehemalige Angreifer hat sich eindeutig in der Wortwahl vergriffen. Aus Sympathie-Rudi wurde nach Abpfiff die böse Tante Käthe aus Hanau.»
«Trierischer Volksfreund»: «Diese Überreaktion zeugt von wenig Souveränität in schwierigen Zeiten und birgt zudem die Gefahr, dass sich die Elitekicker einer neuen Ausrede bedienen, so nach dem Motto: Wir haben nicht schlecht gespielt, die Medien haben das Spiel schlecht gemacht.»
«Berliner Morgenpost»: «Was erlauben Völler?»
«Berliner Zeitung»: «Wenn Du doch geschwiegen hättest!»
«Tagesspiegel»: «Rudi Trapattoni»
«Westdeutsche Allgemeine Zeitung: «Völler prügelte die Überbringer, die Interpreten der schlechten Nachrichten, aber nicht die Verursacher: Seine Herren Nationalspieler hat er nämlich mehr oder minder in bauschige Watte gepackt und gluckenhaft in Schutz genommen.»
«Ruhr Nachrichten»: «Der populärste Angestellte des Deutschen Fußball-Bundes hat sich in aller Öffentlichkeit mächtig vergaloppiert. ... Völler ist lange genug Profi, um mit derartigen Begleitumständen seines hoch dotierten Berufs umgehen zu können.»
«Leipziger Volkszeitung»: «Ein deutscher Teamchef muss - auch wenn er den Status eines Volkshelden genießt - Kritik ertragen.»
«Sächsische Zeitung»: «Schiedsrichter kennen für solches Nachtreten ohne Ball nur eine Konsequenz: Rot!»