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Pressekonferenz Pressekonferenz: Polizei berichtet über Hergang von Enke-Unglück

Von Heiko Lossie 10.11.2009, 22:27

Eilvese/dpa. - Nach dem Tod von Fußball-Nationaltorwart RobertEnke hat die Polizei bei einer Pressekonferenz in einerBahnhofsgaststätte in Eilvese erste Informationen zum Unfall-Geschehen gegeben. Demnach habe Enke sein Auto am Dienstagabend etwazehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt, berichtete derSprecher der Polizeidirektion Hannover, Stefan Wittke. Der 32-jährigeEnke habe sein Portemonnaie auf dem Beifahrersitz des nichtverschlossenen Wagens liegenlassen. Anschließend muss Enke mehrere100 Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bevor er von dem ausBremen in Richtung Hannover fahrenden Regionalzug RE 4427 erfasstwurde.

In einer ersten Befragung gab der Zugführer zu Protokoll, dass ereine Person auf den Gleisen habe stehen sehen. Er und ein weiterer imFührerhaus anwesender Lokführer hätten sofort eine Notbremsungeingeleitet, berichtete Wittke über das Unglück. An derUnglücksstelle fahre der Zug ungebremst mit hohem Tempo. WeitereAugenzeugen gebe es für das Unglück nicht. Ein Selbstmord wurden vonWittke nicht offiziell bestätigt, allerdings deuteten alle Anzeichendaraufhin. Es sei kein Ort, an dem man normalerweise die Gleiseüberquere.

Fragen nach einem Abschiedsbrief Enkes wurden nicht beantwortet.Der Kriminaldauerdienst kümmerte sich am Dienstagabend um EnkesEhefrau, die nach dem Unglück zum Unfallort gekommen war. Hannover 96Manager Jörg Schmadtke war bei der Pressekonferenz anwesend unddrückte seine tiefe Trauer aus: «Er hinterlässt eine große Lücke,nicht nur in Hannover, sondern auch in Fußball-Deutschland. Wirstehen alle unter Schock und sind noch nicht in der Lage, die Dingezu kommentieren.»

In der Nähe des kleinen Ortes Eilvese war die Unfallstelle amDienstagabend weiträumig abgesperrt. Flutlichtwagen der Feuerwehrtauchten die Unglücksstelle in helles Licht. Mehrere Einsatzwagen vonPolizei und Rettungskräften waren im Einsatz. In Eilvese zündetenviele Menschen Kerzen an und legten Schals und Trikots von EnkesArbeitgeber Hannover 96 nieder.