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Preise für DSL und Mobilfunk bleiben unter Druck

03.03.2008, 15:42

Hannover/dpa. - Die Preise für Mobilfunk und Breitband bleiben unter Druck: Die Mobilfunkanbieter T-Mobile und Vodafone D2 wollen mit neuen Pauschaltarifen den Wettbewerb anheizen.

«Mit unseren neuen Tarifen folgen wir dem Wunsch der Kunden nach Flatrate-Angeboten. Zudem stellen wir sicher, dass wir weiter Marktanteile hinzugewinnen», sagte der Chef von T-Mobile Deutschland, Philipp Humm, am Montag in Hannover der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Vor Eröffnung der Messe CeBIT präsentierte der Marktführer eine Reihe neuer Flatrate-Angebote, darunter einen Handy-Pauschaltarif von 80 Euro für unbegrenztes Telefonieren in alle Netze.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone D2 will da nicht zurückstecken. «Wir lassen beim Preis keinen alleine davonziehen», sagte Deutschlandchef Friedrich Joussen. Mit der Preismarke von 80 Euro sind die beiden Schwergewichte allerdings teurer als E-Plus und O2, die vor einigen Monaten bereits Pauschaltarife für knapp 70 Euro im Monat auf den Markt brachten. Joussen verwies darauf, dass die Preisdifferenz nicht relevant sei, da sein Unternehmen über ein besseres Netz als die kleineren Wettbewerber verfüge. Vodafone setzt wie T-Mobile vor allem auf Datendienste, um die Umsätze zu stabilisieren.

Der Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt hat sich im vergangenen Jahr noch einmal verschärft, mittlerweile kostet ein DSL-Anschluss nur noch 30 Euro im Monat und im günstigsten Fall für neun Cent pro Minute können die Kunden in alle Handy-Netze telefonieren. Laut dem Statistischen Bundesamt sanken die Preise im Februar um knapp drei Prozent. Ein Abflauen des Konkurrenzkampfes wird für dieses Jahr nicht erwartet. Vodafone will bei den Kundenzahlen gegenüber T-Mobile aufholen und baut dazu das Filialnetz aus. Die Telekom-Mobilfunksparte hatte Ende Dezember 36 Millionen Kunden unter Vertrag, Vodafone D2 kam auf 34 Millionen.

Auch im Festnetzgeschäft will Vodafone Gas geben: Die Festnetztochter Arcor rechnet nach dem harten Preiskampf im vergangenen Jahr allerdings mit einer leichten Entspannung. Die Preissenkungen würden in diesem Jahr wohl nicht so stark ausfallen, sagte Arcor-Chef Harald Stöber. Im vergangenen Jahr erhöhte Arcor die Kundenbasis um rund ein Drittel auf 2,48 Millionen. Wettbewerber Freenet tritt hingegen mit einem Plus von rund 10 000 Kunden im vierten Quartal auf der Stelle. Vorstandschef Eckhard Spoerr hat daher das DSL-Geschäft ausgegliedert und zum Verkauf gestellt.

Der Boom auf dem deutschen Breitband-Markt wird nach Einschätzung der Telekom in den kommenden Jahren nicht abreißen. «Wir rechnen mit 3,5 bis 4 Millionen neuen DSL-Kunden», sagte Telekom-Vorstand Timotheus Höttges. Wie auch im Mobilfunk senkte der Marktführer die Preise für DSL-Angebote. Die Tarife für «Entertain»-Pakete - die Telefonieren, Internet und Fernsehen via Breitband umfassen - würden um bis zu 17 Prozent gesenkt. Die Pakete kosten nun zwischen 50 und 70 Euro pro Monat.

Um ihre Marktstärke besser ausspielen zu können, hat die Deutsche Telekom ihre Sparten Mobilfunk und Festnetz stärker miteinander verzahnt. Bislang erhalten die Kunden, die Handy wie auch Festnetzanschluss bei der Telekom haben, insgesamt einen Rabatt von 100 Euro. Laut Humm soll das Produktportfolio weiter miteinander verwoben werden. «Bündelprodukte von Festnetz und Mobilfunk werden immer mehr kommen», sagte er.

Mit den neuen Tarifen will T-Mobile die Grundlage für Wachstum legen. Auch 2008 wolle man den Markt vorantreiben, sagte Humm. Eine konkrete Prognose machte er nicht. Mit den neuen Pauschaltarifen will T-Mobile die Position bei jüngeren Kundengruppen stärken und damit E- Plus unter Druck setzen. T-Mobile verzeichnete wegen des Preisverfalls trotz kräftiger Zuwächse bei den Kundenzahlen im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang, von dem auch die Konkurrenten Vodafone D2 und O2 nicht verschont blieben.

Mit einem Ausbau des Datengeschäfts will T-Mobile gegensteuern. Um die Nutzung des mobilen Internets zu steigern, senken die Bonner ihre Tarife. «Mit unseren Daten-Pauschaltarifen wollen wir erreichen, dass die Kunden sich nicht mehr über die Kosten Gedanken machen müssen», sagte Humm. Für die unbegrenzte Nutzung von Datendiensten per Handy fallen 10 Euro pro Monat an; mit dem Notebook sind es 35 Euro.