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Pferdesport Pferdesport: Vom staubigen Platz zum robusten Rasen

Von Karina Blüthgen 23.06.2008, 18:22

Wittenberg/MZ. - Die junge Frau aus dem Wittenberger Reitverein hatte bei dieser Prüfung im heimischen Turnier mit einer 7,4 die favorisierte Anke Thon-Saalbach aus dem Halleschen Reitverein Seeben hinter sich gelassen, da konnte sie schon mal ein glückliches Gesicht machen.

Zehn Jahre Reitturnier des Wittenberger Reitvereins auf dem Platz "Am Fuchsberg", dazu eine Landesmeisterschaft der Junioren und jungen Reiter, das war für manchen schon ein Anlass zum Zurückblicken. "Die Richter sind fast alle zehn Jahre bei uns, ebenso der Parcoursbauer", freute sich Vereinsvorsitzende Veronika Andreas über die Bilanz. "Es wird gern angenommen von den Reitern, auch wenn vielleicht nicht ganz so viele kommen wie noch vor fünf Jahren."

Der Platz habe sich gut entwickelt, fügte Veronika Andreas hinzu. Das betrifft nicht nur den Dressurplatz, der inzwischen die nötige Festigkeit aufweist, sondern auch den Reitplatz. Noch heute lösen schaurig-schöne Erinnerungen an den Staub von 1998, der allgegenwärtig war und allen zwischen den Zähnen knirschte, ein ungläubiges Kopfschütteln aus. "Dann kam noch eine Windhose und die Zelte flogen weg", schilderte Moderator Otto Körnig das, was sich ihm eingeprägt hat. Inzwischen wächst hier ein robuster Rasen.

Das Wittenberger Turnier hatte an diesem Wochenende starke Konkurrenz durch eine Veranstaltung in Löbnitz. Dennoch, knapp 500 Nennungen zählten die Veranstalter für die 18 ausgeschriebenen Prüfungen im Springen und der Dressur. Dabei kamen Anfänger genauso zu Aufgaben ihres Schwierigkeitsgrades wie erfahrenere Reiter. Horst Mierisch vom Wittenberger Verein etwa, der schon seit 37 Jahren reitet, war jedoch im M-Springen diesmal nicht erfolgreich.

Der Siegerin dieser Prüfung am Ende des Turniertages überließ er jedoch gern die Ehre. Lisa Austen vom Reit- und Fahrverein "Am Weinberg" Prettin setzte sich auf ihrem Wallach "Azangaro" mit null Fehlern und der schnellsten Zeit gegen ihre 13 Konkurrenten durch. Aufgeregt hatte die 17-Jährige aus Pratau am Parcours gestanden und bei jedem nachfolgenden Ritt mitgezittert, bis der erste Platz feststand. Seit acht Jahren reitet sie ihr inzwischen zwölfjähriges Pferd, mit dem sie blendend harmoniert.

Sieg und Niederlage der Reiter auf ihren Pferden, aber mehr noch Genauigkeit und Eleganz begeistern auch Waltraud Schach als Zuschauerin immer wieder aufs Neue. Die Wittenbergerin hat sich bislang kaum eines der Wittenberger Reitturniere entgehen lassen, auch diesmal saß sie am Platz und beobachtete aufmerksam das Geschehen vor allem im Dressur-Viereck. "Es ist doch ein Gedicht, so einem Pferd zuzusehen", schwärmte sie. Ob sie selbst mal geritten ist? "Die Pferde waren mir immer zu groß", schmunzelte sie. So waren in der Zwischenbilanz fast alle zufrieden. Die Zuschauer mit den Leistungen und den erstmals gezeigten Showvorführungen eines Vereins aus Senst mit seinen Hunden sowie der Voltigiergruppe aus Korgau. Und der veranstaltende Verein mit den erreichten Ergebnissen, sprich einem Sieg von Sandra Konrad und einer Platzierung von Jürgen Mierisch im A-Springen. Was wiederum Hoffnung für die nächsten zehn Jahre gibt.