Pferdesport Pferdesport: Prussendorf wieder Zuschauermagnet
Prussendorf/MZ. - Die kleine Gemeinde Prussendorf nahe Zörbig war am Wochenende wieder Anziehungspunkt für eine große Gästeschar. Etwa 2 000 Besucher kamen, um sich die reitsportlichen Darbietungen anzusehen oder nur am sportlichen Flair teilzuhaben. Auch das sehr warme, schwüle Wetter am Sonnabend konnte den Besuchern nicht viel anhaben. Lediglich die Pferde litten unter der drückenden Hitze. Die 12. Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalts war gleichzeitig die Qualifikation zu den Bundeschampionaten für junge Reitpferde, sowie für die fünf- bis sechsjährigen Dressur- und Springpferde. Da dieser Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben war, kamen auch Reiter mit ihren Tieren aus allen Ländern der Bundesrepublik. Weiter wurde an diesem Wochenende erstmalig die Seniorenmeisterschaften für Reiter über 40 Jahre im Dressur- und Springreiten durchgeführt. Das Landgestüt in Prussendorf war in diesem Jahr erstmalig Austragungsort für diesen Höhepunkt im Turniergeschehen. So hatte dann auch der Minister für Raumordnung und Landwirtschaft, Konrad Keller, die Schirmherrschaft übernommen. Trotz vieler Schwierigkeiten im Vorfeld, wie zum Beispiel die Maul- und Klauenseuche oder BSE, konnte die Veranstaltung ordnungsgemäß und wie geplant durchgeführt werden. Ein geplantes Hallenmeisterschaftsturnier im April musste leider wegen dieser Schwierigkeiten abgesagt werden. Dies bedeutete neben sportlichen Ausfällen auch finanzielle Verluste. Doch jetzt ist wieder etwas Licht am Ende Tunnels zu sehen, meinte Vereinsmitglied Thomas Schmidt. "Die Landesmeisterschaften kommen zu diesem Zeitpunkt gerade Recht", sagte er. König Fußball macht Urlaub, die Rennwagen haben Pause und so manch andere Sportart pausiert ebenfalls. "Da kann man sich um so besser auf eine so schöne Sportart wie den Pferdesport konzentrieren", schwärmt Schmidt. Und so standen am gesamten Wochenende Dressur- und Springprüfungen auf dem Plan. Besonders in der Dressur war einmal mehr die Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter zu bewundern. Exzellente Darbietungen waren geradezu eine Augenweide. "Was dem Zuschauer oft so leicht vorkommt, was aussieht wie ein normaler Ablauf, das ist in Wahrheit ein sehr langer Trainingsweg", weiß Schmidt. "Gerade in der Dressur müssen die Tiere Bewegungsabläufe durchführen, die entgegen ihrer Natur sind. Das Pferd möchte Galoppieren, muss aber in der Dressur völlig andere Schritttechniken ausführen. Im Zusammenspiel mit Musik ist das dann eine wahre Augenweide." Ein besonderes Augenmerk wurde am Wochenende auf die Seniorenmeisterschaften im Spring- und Dressurreiten gelegt. Veranstalter auch dieser das Landgestüt Radegast-Prussendorf. Bei den Senioren konnte sich in der Dressurprüfung Otto Hänsch vom Reitverein Möst mit seinem Pferd "Gambrino 18" an die Spitze der Tabelle setzen. Ihm folgte auf dem zweiten Platz Andrea Schulze vom Reitverein "Drei Linden Lausigk" auf "Astor 212", den dritten Rang belegte Friedhelm Ebert vom Reit- und Fahrverein Hohenseeden auf "La-Ina". Im Springen konnte bei den Senioren Ulf Golze auf "Argonaut 29" den ersten Platz belegen. Er kommt vom Reitverein Gehrden und Umgebung. Hinter ihm reiht sich Erhard Stein vom Miester Reitverein auf seinem Pferd "Almaro T" ein. Den Bronzerang beim Springen schaffte Dieter Freitag vom Reitverein Seyda auf "Caruso 173". Weiterhin wurden noch Reitpferde-Prüfungen national in den einzelnen Klassen ausgeführt. Die unterschiedlichen Dressurpferdeprüfungen der einzelnen Klassen brachte bei den ungefähr 200 teilnehmenden Pferden eine umfangreiche Ergebnisliste. Zum Abschluss des Turniers konnten die Veranstalter auf eine gelungene und störungsfreie Landesmeisterschaft zurückblicken.