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Pferdesport Pferdesport: Deutsche Springreiter sind auf Medaillen-Kurs

Von Andreas Reiners 14.09.2011, 18:02
Der deutsche Reiter Marco Kutscher überspringt am Mittwoch (14.09.2011) bei der Europameisterschaft der Springreiter in Madrid auf seinem Pferd Cornet Obolensky das Wasserhindernis. (FOTO: DPA)
Der deutsche Reiter Marco Kutscher überspringt am Mittwoch (14.09.2011) bei der Europameisterschaft der Springreiter in Madrid auf seinem Pferd Cornet Obolensky das Wasserhindernis. (FOTO: DPA) dpa

Madrid/dapd. - Ludger Beerbaum schaute nach seinem Ritt kurzungläubig Richtung Wassergraben und schüttelte mehrmals den Kopf.Ausgerechnet dort hatte seine Stute Gotha kurz zuvor gepatzt und fürden einzigen Abwurf gesorgt. Nach dem Zeitspringen liegen diedeutschen Springreiter trotzdem mit insgesamt 4,41 Strafpunkten aufPlatz zwei hinter Frankreich (2,95) klar auf Medaillenkurs. «Allevier haben sich gut präsentiert», sagte Bundestrainer Otto Beckerder Nachrichtenagentur dapd. «Wir sind jetzt ein einer gutenAusgangsposition.» Schweden (6,74) ist hinter Deutschland Dritter.

Dafür sorgten die drei anderen Reiter, Ex-Europameister MarcoKutscher auf Cornet Obolensky, Carsten-Otto Nagel mit Corradina undJanne-Friederike Meyer mit Lambrasco, die allesamt Nullrundenritten. Die angekündigte Taktik der kontrollierten Offensive gingauf. Denn das Reiten auf Zeit birgt die Gefahr von Abwürfen, diedann wiederum in Sekunden umgerechnet werden. Nach den nächstenPrüfungen wird am Freitag der Mannschafts-Europameister gekürt, zumAbschluss der EM am Sonntag der Einzel-Champion.

Ein Wermutstropfen trübte den erfolgreichen Auftakt dann aberdoch. «Es ist etwas ärgerlich, dass die Franzosen uns noch überholthaben», sagte Becker: «Wir müssen jetzt so weitermachen und die Ruhebehalten.» Die Franzosen hätten nun zwar einen kleinen Vorteil, dochman müsse auf sich schauen und seine Hausaufgaben machen, sagte der52-Jährige.

Zwtl: Nagel in der Einzelwertung Vierter

Auch in der Einzelwertung liegen die deutschen Reiter inLauerstellung. Die Führung eroberte der Franzose Olivier Guillon miteiner perfekten Runde auf Lord de Theize. Nagel belegt Platz vier,Kutscher Rang zwölf, Meyer ist 14. und Beerbaum 25. Trotz Rang vierblieb Nagel zunächst zurückhaltend.

«Das ist die erste kleine Etappe. Es war gut, aber es ist sichernoch eine Steigerung möglich», sagte Nagel. Er hoffe, dass man nundie gute Form und den Schwung mitnehmen könne. Janne-FriederikeMeyer startete mit Lambrasco vorsichtig in die ersten dreiHindernisse und ärgerte sich trotz ihrer Nullrunde darüber, «weil erso gut gegangen ist. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, ich bininsgesamt sehr zufrieden».

Zwtl: Kutscher auf Cornet Obolensky gut unterwegs

Das konnte auch Marco Kutscher sein, der auf seinem ErsatzpferdCornet Obolensky eine starke Leistung bot. Der frühereDoppel-Europameister hatte sich erst wenige Tage vorher für denelfjährigen Schimmelhengst statt seines Holsteiners Cash entschiedenund blieb im Parcours schnell und fehlerfrei.

«Wenn man so ein Pferd noch in der Hinterhand hat, ist dasLuxus», erklärte Kutscher. Das habe sich ausgezahlt. «Wenn es soläuft, ist es super, so haben wir das aber nicht geplant», sagteKutscher: «Das Zeitspringen ist ja nicht unsere Spezialität.» Dafürlief es bei der deutschen Equipe aber schon bemerkenswert gut.