Pferdesport Pferdesport: Deutsche Springreiter patzen beim Auftakt

Leipzig/dpa. - Der in Belgien lebende Weltmeisterschafts-Dritte ritt als letztervon 47 Startern in den Parcours und verwies Rolf-Göran Bengtsson(Schweden) mit Mac Kinley (64,21) und Jessica Kürten (Irland) mitQuibell (65,49) auf die Plätze zwei und drei. Erst danach kam mitDoppel-Europameister Ahlmann und Cöster (66,00) das erste deutschePaar ins Ziel. Bundestrainer Kurt Gravemeier konnte aber gelassenbleiben: «Sechs unserer Reiter sind für das Weltcup-Springen amSonntag vorqualifiziert.» Zudem haben zehn weitere den Sprung in das38 Starter umfassende Feld geschafft.
Das Eröffnungsspringen hatte zuvor Alois Pollmann-Schweckhorstgewonnen. Der 40-Jährige aus Warstein setzte sich im Sattel von Glennohne Abwurf in 54,29 Sekunden durch. Auf den Plätzen zwei und dreifolgten die ebenfalls fehlerfreien Felix Haßmann (Lienen) mit ClassicMan (55,25) und Helena Weinberg (Herzogenrath) mit Jessica (55,29).
Für Diskussionen sorgten abseits des Parcours die Aussagen vonBreido Graf zu Rantzau. Der Vizepräsident der Deutschen ReiterlichenVereinigung (FN) hat eine Änderung des Doping-Regelwerkes und einenverbesserten Tierschutz gefordert. Rantzau würde sogar eineAbspaltung vom Weltverband FEI in Kauf nehmen. «In der FEI sitzen 138Nationen, da ist es schwer, gemeinsame Beschlüsse zu fassen. Wir inEuropa, wo die meisten wichtigen Turniere stattfinden, müssenüberlegen, ob wir, falls die FEI nicht mitzieht, einen eigenen Ladenmit gesonderten Regeln aufmachen», sagte Rantzau der Tageszeitung«Die Welt» (Freitags-Ausgabe).
Rantzau meinte: «Wir müssen jetzt Druck auf die FEI ausüben. Aberich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.» Das Mitglied derAnti-Doping-Task-Force möchte einerseits mehr Medikamente zurBehandlung von Pferden zulassen, andererseits härtere Strafen fürDoping-Sünder und schnellere Abläufe. «SolcheVerfahrensverschleppungen, die sich etwa im Fall von MeredithMichaels-Beerbaums Wallach Shutterfly durch ungerechtfertigtejuristische Schlenker schon neun Monate hinziehen, dürfen nicht mehrmöglich sein.» Bei Shutterfly war beim Weltcup-Finale 2004 einBeruhigungsmittel nachgewiesen worden.