Olympia - Eiskunstlauf Olympia - Eiskunstlauf: Arakawa holt erstes Gold für Japan

Turin/dpa. - Die Weltmeisterin von 2004 hielt dem großen Nervendruck stand undverwies am Donnerstag mit 191,34 Punkten die Amerikanerin Sasha Cohen(183,36) und Doppel-Weltmeisterin Irina Slutskaja aus Russland(181,44) auf die Plätze.
Die 24 Jahre alte Arakawa erfüllte vor 8000 Zuschauern in derPalavela-Arena von Turin fast alle Erwartungen zu Violinklängen ausder Oper Turandot von Puccini. Sie sprang eine Dreifach-Lutz/Doppel-Toeloop-Kombination, lediglich den Rittberger drehte die 24-Jährigenur doppelt.
Die siebenmalige Europameisterin Slutskaja konnte als letzteStarterin die gute Vier-Minuten-Darbietung der führenden Asiatinnicht überbieten. Damit ging die sympathische Athletin, die nacheiner schweren Gefäßerkrankung immer noch Medikamente nehmen muss,wie schon vor vier Jahren mit Silber nach Hause. In Salt Lake City2002 fühlte sie als Zweite hinter der Amerikanerin Sarah Hughes sogarbetrogen, und auch nach dem Kurzprogramm in Turin verstand sie dieniedrigen Punkte für den künstlerischen Wert nicht. Mit 27 Jahren wares die letzte Chance für Slutskaja auf Olympia-Gold, das noch niemalseine Russin holte.
Wie von den Experten erwartet, konnte die 21 Jahre alte Cohen inder Kür den Erwartungen nicht standhalten. Erstmals hatte sie dieChance, aus dem Schatten der großen Michelle Kwan, die wegen einerLeistenverletzung abreiste, herauszutreten. Nach zwei Winterspielennacheinander, bei denen Tara Lipinski (1998) und Sarah Hughes (2002)Gold gewannen, ging die USA leer aus.
Arakawas Teamkollegin Miki Ando scheiterte beim Versuch desvierfachen Salchows, der eine Olympische Premiere gewesen wäre. Ineinem Junioren-Wettbewerb hatte die 18-Jährige ihn bereits einmalgestanden. Die für die Kwan nachgerückte Amerikanerin Emily Hughes,Schwester der letzten Olympiasiegerin Sarah, gab eine mutige Olympia-Premiere und wurde auf Anhieb Siebte.
Erstmals an Winterspielen nahm mit Tugba Karademir eine Türkin inder Damen-Konkurrenz teil, die den Wettbewerb als 21. beendete. Die20-Jährige war für die Münchnerin Annette Dytrt nachgerückt. Mit Rangzehn bei der EM verfehlte die deutsche Meisterin die Norm um zweiPlätze und durfte den deutschen Startplatz nicht wahrnehmen.