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Olympia 2012 Olympia 2012: Harald Lochotzke tritt nach Stasi-Vorwurf zurück

07.10.2003, 17:29

Rostock/dpa. - Der wegen seiner Stasi-Verstrickungen in die Schlagzeilen geratene Präsident des Rostocker Olympia-Fördervereins «Rostock Olymp», Harald Lochotzke, ist zurückgetreten. Die Entscheidung habe er im Interesse der deutschen Olympia-Bewerbung getroffen, teilte der 47-jährige Bauunternehmer und Projektentwickler am Dienstag aus seinem Urlaubsort in Indien mit. Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker (SPD) hatte ihm den Rücktritt zuvor nach eigenen Worten in einem «intensiven» Telefonat «ans Herz» gelegt.

   «Die Stasi-Vorwürfe gegen Herrn Dr. Lochotzke haben die Olympia- Bewerbung Deutschlands und Rostocks belastet», sagte Pöker auf einer Pressekonferenz. Deswegen sei der Rücktritt notwendig geworden. Pöker bekräftigte, er selbst habe von den Vorwürfen erst aus den Medien erfahren. Zugleich würdigte er das Engagement Lochotzkes, ohne das Rostock im nationalen Wettbewerb nicht so weit gekommen wäre. Lochotzke hatte zu DDR-Zeiten als Reisekader Berichte unter dem Decknamen «Kay Birkhoff» angefertigt.

   CDU-Landeschef Eckhardt Rehberg bewertete den Rückzug Lochotzkes als richtigen Schritt zur Schadensbegrenzung. Auch wenn ihm große Verdienste um die Olympia-Bewerbung der Hansestadt zukämen, habe Lochotzke nicht mehr «der große Olympiamanager» bleiben können. Dennoch solle der Förderkreis Olympia «Kreativität und Engagement» des Mannes weiter nutzen, riet Rehberg.

   Lochotzke sprach indes von einer «Kampagne», die nichts mit Sport und Fairness zu tun habe. «Mein Herz schlägt für Olympia, kann es aber gleichzeitig nicht zulassen, dass die Leistungen der Rostocker und Leipziger gerade über meine Person in Frage gestellt werden», schrieb Lochotzke in einem Fax. Wer künftig den Vorsitz des Rostocker Fördervereins übernimmt, war zunächst noch unklar.