Offizielle WM-Hymne Offizielle WM-Hymne: «Zeit, dass sich was dreht»

London/dpa. - In dennächsten Tagen wird die Single in drei Sprachen veröffentlicht. AufEnglisch und Französisch heißt sie «Celebrate The Day»beziehungsweise «Fêter la journée» («Den Tag feiern»). FürsGastgeberland ist daraus in bestem Grönemeyer-Deutsch «Zeit, dasssich was dreht» geworden.
Allerdings sollten die Fans des 50-Jährigen schon einmal gewarntsein. Das typische Grönemeyer-Stück ist der WM-Titel nicht geworden.Für die Aufnahme hat sich der erfolgreichste deutsche Sänger dervergangenen Jahre mit dem afrikanischen Pop-Duo Amadou&Mariamzusammengetan, das mit dem Album «Dimanche à Bamako» in Frankreicheine Nummer eins hatte. In Deutschland hingegen gilt das blindeEhepaar aus Mali eher noch als Geheimtipp, auch wenn Grönemeyer dasAlbum «wärmstens» empfiehlt.
«Ich wollte den Bogen nach Afrika schlagen, wo ja 2010 die nächsteWM stattfindet», erzählt der Ex-Bochumer in London, wo er nun schonseit acht Jahren zu Hause ist. «Zugleich soll das Stück eineLeichtigkeit von uns Deutschen repräsentieren, die man nicht sokennt.» Aber er ahnt schon: «Da werden einige sagen: "Was hat dennder da gemacht?"» Beim Auftritt während der Eröffnungsfeier am 9.Juni in München wird Grönemeyer jedoch auf jeden Fall einFernsehpublikum haben, das mehrere hundert Millionen zählt.
Nach Ansicht des Sängers sollte die Welt bei der WM ein neuesDeutschland kennen lernen. Auch in Sachen Fußball. DieNationalmannschaft solle sich am «Euphoriker Klinsmann» ein Beispielnehmen, findet der Freizeitkicker, der gelegentlich auch beiProminentenspielen auf dem Platz steht. «Die müssen nicht unbedingtWeltmeister werden. Aber die müssen die erfrischende Seite zeigen.»
Bei der WM im eigenen Land wird Grönemeyer des öfteren im Stadionsein. Als offizieller FIFA-Hymnenschreiber ist es nicht ganz soschwer, an Eintrittskarten zu kommen. Beim EröffnungsspielDeutschland gegen Costa Rica wird er ohnehin dabei sein, beimVorrunden-Schlager Niederlande gegen Argentinien ebenfalls. Auch fürsAchtel-, Viertel- und Halbfinale sowie fürs Endspiel rechnet sich derFußball-Fan gute Ticket-Chancen aus.
Für die großen Spiele will Grönemeyer eigens aus Londoneinfliegen. Die Arbeit am neuen Album muss in dieser Zeit ruhen. DerNachfolger des Albums «Mensch», das sich bislang rund 3,1 MillionenMal verkaufte, soll nach derzeitiger Planung im März 2007herauskommen. Anschließend geht Grönemeyer wieder auf Tournee. «Sechsoder sieben Songs habe ich schon geschrieben, wir sind gerade imStudio. Aber es gibt auch Lieder, die am Schluss wieder wegfallen.»
Außerdem gehört Grönemeyer zu den Leuten, die es - fußballerischgesehen - gern auf die 90. Minute oder gar auf die Verlängerungankommen lassen. Beim Album «Mensch» zum Beispiel, das im WM-Sommer2002 erschien, war die Single schon im Handel, als an der Vollversionnoch gearbeitet wurde.