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Novum bei der IHF Novum bei der IHF: Henning Fritz ist «Welthandballer 2004»

Von Frank Kastner 19.04.2005, 12:22

Kiel/Leipzig/dpa. - Die freudige Nachricht wirkte für denviruserkrankten Keeper wie eine Vitaminspritze: DeutschlandsNationaltorhüter Henning Fritz vom THW Kiel ist von derInternationalen Handball-Föderation (IHF) zum «Welthandballer desJahres 2004» gewählt worden. Damit hat erstmals in der Gschichte der Wahl seit 1988 ein Torhüter gewonnen.

Fritz setzte sich mit 38,5 Prozent der Stimmen (insgesamt 40 000Einsendungen) deutlich vor dem Spanier Juan Garcia (17,2 Prozent)durch. Dritter wurde Kroate Mirza Dzomba (9,7). Kreisläufer ChristianSchwarzer kam mit 6,1 Prozent auf Rang sieben. Bei den Frauen wurdedie Ungarin Anita Kulcsar posthum geehrt; sie bekam 65,7 Prozent derStimmen. Die Kreisläuferin starb im Alter von 28 Jahren am 19. Januarbei einem Autounfall auf dem Weg zum Training.

Der deutsche «Handballer des Jahres 2004» wurde von der Nachrichtam Dienstagmittag völlig überrascht. «Das ist ja ein starkes Stück,eine richtige Überraschung. Ich freue mich, das ist eine Riesenehre,das kann ich nicht in Worte fassen. Es gab schon so viele guteTorhüter, das ist unglaublich», sagte Fritz der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der mit einem noch nicht diagnostizierten VirusInfizierte fand sofort wieder zu neuen Kräften. «Das wird mir vor derwichtigen Bundesliga-Partie am Mittwoch in Magdeburg noch einen kräftigenSchub geben», meinte der 30-Jährige, der nach Daniel Stephan (1998)erst der zweite Deutsche ist, der die Wahl gewinnen konnte.

«Henning hat es so verdient, ich freue mich richtig für ihn. Beider Europameisterschaft und bei Olympia hat er überragende Leistungengeboten. Die Wahl ist aber zugleich auch der Lohn für die letztenzwei bis drei Jahre, wo er immer auf sehr hohem, konstantem Niveaugehalten hat», sagte das Idol und Vorbild von Fritz, Wieland Schmidt.Der Olympiasieger von 1980 und frühere Weltklasse-Torhüter des SCMagdeburg hatte vor wenigen Wochen zusammen mit Henning Fritz dasBuch «Halten und Siegen» (Philippka-Sportverlag) heraus gebracht. Indem Werk lüften sie ihr Erfolgsgeheimnis, geben Ratschläge zuTechnik, Taktik und zum richtigen Training.

Der gebürtige Magdeburger Fritz begann seine Karriere alsAchtjähriger beim TuS Neustadt und kam frühzeitig zumTraditionsverein SC Magdeburg. Bereits mit 17 stieß er zumBundesliga-Kader, drei Jahre später debütierte er in derNationalmannschaft. 2001 wechselte der 1,88 Meter große Keeper vonMagdeburg nach Kiel.

Im vergangenen Jahr wurde er mit dem Nationalteam Europameisterund holte bei den Olympischen Spielen in Athen die Silber-Medaille.Zuvor erlebte er im Viertelfinale gegen Spanien eine Sternstunde, alser im Siebenmeter-Werfen gleich vier Strafwürfe der Iberer parierteund den 32:30-Erfolg ermöglichte.