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Nokia-Betriebsrat will keine Lösung wie bei BenQ

13.02.2008, 13:06

Bochum/dpa. - Nach dem Scheitern der Gespräche zum Erhalt des Bochumer Nokia-Werks will der Betriebsrat eine Transfergesellschaft wie bei BenQ Mobile möglichst vermeiden.

«Lieber wären uns gute Abfindungen und neue Jobs für die Nokia-Mitarbeiter», sagte Betriebsrat Wolfgang Siebert am Mittwoch in Bochum der Deutschen Presse-Agentur dpa. Im Mittelpunkt müsse die Suche nach Investoren für Teile der Bochumer Handy-Produktion stehen. Derzeit würden durchgehend Info-Gespräche für die Angestellten in Bochum abgehalten. Im September 2006 hatte die deutsche Tochter des taiwanesischen Konzerns BenQ Insolvenzantrag gestellt und unter anderem das Werk in Kamp-Lintfort geschlossen.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) forderte konkrete Vorschläge für Ersatzarbeitsplätze. Nokia müsse jedem einzelnen der 2300 Beschäftigten eine Perspektive bieten, sagte sie am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Düsseldorfer Landtags. Nokia will das Werk Mitte des Jahres aufgeben.

Am Donnerstag ist das erste Treffen der Arbeitsgruppe von Landesregierung und Nokia-Management zur Zukunft der Bochumer Stellen geplant. Das Land werde auf den Erhalt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bochum dringen, sagte Thoben. Denkbar sei auch die Weiterentwicklung des Geländes zu einem Industriepark.

Nokia kann nach Angaben von Thoben bis Freitag zur Rückforderung von Subventionen in Höhe von 41 Millionen Euro Stellung nehmen. Das Wirtschaftsministerium will das Geld zurückverlangen, weil Nokia seit Januar 2002 in Bochum die Zahl der vereinbarten 2860 Dauerarbeitsplätze unterschritten haben soll. Der Konzern hält die Forderung für unberechtigt.