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Nick Heidfeld Nick Heidfeld: Mittendrin statt nur dabei

Von CHRISTIAN ELSAESSER 16.08.2010, 14:53
Nick Heidfeld sitzt in einem Formel 1-Rennwagen. Seit Dienstag arbeitet der 33-Jährige als Testfahrer für Pirelli. (ARCHIVFOTO: DPA)
Nick Heidfeld sitzt in einem Formel 1-Rennwagen. Seit Dienstag arbeitet der 33-Jährige als Testfahrer für Pirelli. (ARCHIVFOTO: DPA) EPA

STUTTGART/MZ. - "Unser kleiner Junge heißt Justus. Wir sind alle wohlauf", teilte er auf seiner Homepage mit. Es ist das dritte Kind für ihn und seine Lebensgefährtin Patricia, nach Sohn Joda und Tochter Juni.

Das private Glück hat seit Dienstag eine berufliche Steigerung erfahren. Heidfeld wird Testfahrer von Pirelli, dem Reifenhersteller, der ab kommendem Jahr alle Formel-1-Rennställe beliefern wird. Mercedes stellt seinen Testfahrer ab sofort dafür frei. "Das Team hat mir von Anbeginn an versichert, mir bei einer solchen Chance nicht im Weg zu stehen und mir jetzt erlaubt, diese neue Aufgabe zu übernehmen", sagte Heidfeld zufrieden. Vom Testfahrer bei Mercedes zum Testfahrer bei Pirelli - das klingt wie ein Abstieg, doch es ist das genaue Gegenteil. Heidfeld hatte nach dem Rückzug seines Rennstalls BMW kein konkurrenzfähiges Team mehr gefunden. Die Mercedes-Option war da die beste, obwohl er wusste, dass er angesichts der Testbeschränkungen eigentlich nie im Auto sitzen würde. Bisher war er ein zuschauender Testfahrer. Das wird nun anders.

Hinzu kommt: Da Heidfeld als erster Fahrer überhaupt Erfahrungen mit den neuen Reifen sammelt, steigert sich auch sein Marktwert für die kommende Saison. "Ich bin sicher, dass neben Nicks fahrerischen Fähigkeiten seine führende Rolle bei der Entwicklung der neuen Einheitsreifen ihn in eine gute Position für die erhältlichen Cockpits für 2011 bringen wird", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Pirelli ist ab kommender Saison Allein-Ausstatter der Formel 1, nachdem das japanische Unternehmen Bridgestone seinen Ausstieg aus der Serie vollzogen haben wird. Die Reifen haben in der Formel 1 einen exorbitant großen Stellenwert, an ihnen hängt maßgeblich das Fahrverhalten des gesamten Fahrzeugs. Der Mönchengladbacher wird die Tests in einem alten Toyota-Rennwagen absolvieren. Das Unternehmen hatte sich Ende 2009, wie Heidfelds Arbeitgeber BMW, aus der Formel 1 zurückgezogen.