Neue ARD-Vorabendserie Neue ARD-Vorabendserie: Jede Menge Konflikte

Halle/MZ. - Auch bei "Sternenfänger" (18.50 Uhr) erinnernFiguren, Handlung und Dramaturgie deutlichan die Strickmuster der beiden Soaps "VerboteneLiebe" und "Marienhof", mit denen die neueSerie 26 Folgen lang montags bis freitagsein Dreierpack bildet. Allerdings hat diejüngste Serie einen Bonus: Entstanden istsie in Überlingen am Bodensee, und Deutschlandsgrößtes Binnengewässer darf sich wieder malvon seiner prächtigsten Seite zeigen. Allerdingswürde man "Sternenfänger" Unrecht tun, wennman den Rest einfach als Sonnenuntergangs-Romantikmit Liebesleid abtun würde. Gerade die vierHauptfiguren haben deutlich mehr Ecken undKanten als das übliche Soap-Personal. Diejungen Leute, alle um die 18, werden mit durchausnachvollziehbaren Beziehungskonflikten konfrontiert,für die sich die Drehbücher zudem - ebenfallsim Gegensatz zur gängigen Soap - deutlichmehr Zeit nehmen. Im Zentrum von "Sternenfänger"stehen Paula (MTV-Moderatorin Nora Tschirner)und Nico (Jochen Schropp). Seit vor zehn JahrenPaulas Eltern starben, lebt sie bei NicosFamilie. Die beiden sind wie Bruder und Schwesterund teilen ihre Leidenschaft für den See unddas Bootsbauen. Was Paula wirklich für Nicoempfindet, spürt sie erst, als eine Konkurrentinauftaucht: Valerie (Florentine Lahme) ziehtmit ihrer Mutter aus Berlin an den Bodensee."Kuhscheiße statt Ku-Damm", schimpft sie,ändert ihre Meinung aber, als sie Nico kennenlernt. Vierter im Bunde ist Fred (Viva-ModeratorOliver Pocher), der davon träumt, Radiomoderatorzu werden.
Viel frühes Leid also, auch manche Klischees;aber dafür auch manche schöne Aufnahme undüberzeugende Darsteller. Dass die ARD dieZielgruppe der Serie mit Tschirner und Pocheraus zwei Musiksendern ködert, ist zwar durchsichtig,dürfte aber kein Problem sein.