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Nationalmannschaft Nationalmannschaft: DFB-Elf gibt Sieg gegen Russland noch aus der Hand

Von Jens Mende und Oliver Hartmann 08.06.2005, 20:32
Fußball-Länderspiel Deutschland - Russland am Mittwoch (08.06.2005) im Borussia Park in Mönchengladbach: Der deutsche Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (r.) dreht nach seinem Treffer zum 1:1 ab. Der russische Torwart Sergei Owtschinnikow ist geschlagen. (Foto: dpa)
Fußball-Länderspiel Deutschland - Russland am Mittwoch (08.06.2005) im Borussia Park in Mönchengladbach: Der deutsche Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (r.) dreht nach seinem Treffer zum 1:1 ab. Der russische Torwart Sergei Owtschinnikow ist geschlagen. (Foto: dpa) dpa

Mönchengladbach/dpa. - Probleme inder Abwehr brachten die Mannschaft, die durch die ersten beidenLänderspiel-Tore von Bastian Schweinsteiger (30./69.) lange geführthatte, um den verdienten Lohn. Andrej Arschawin traf in derNachspielzeit nach einem Stellungsfehler von Thomas Hitzlsperger zumAusgleich. Alexander Anjukow (26.) hatte die Gäste vor 46 228Zuschauern im Borussia Park in Führung gebracht.

Vier Tage nach der Gala von Michael Ballack beim 4:1 in Nordirlandspielten sich gegen die taktisch klug eingestellte «Sbornaja»Schweinsteiger und Lukas Podolski ins Rampenlicht. Der KölnerZweitliga-Torschützenkönig imponierte mit Spielverständnis undSchusskraft und empfahl sich mit seiner Leistung für einen Stammplatzbei der anstehenden WM-Generalprobe. Der 20-Jährige harmonierteauffällig gut mit Schweinsteiger, der für die Risikobereitschaft inseinem 14. Länderspiel mit zwei Treffern belohnt wurde. Der Münchnerwar für den Bremer Fabian Ernst in die Startelf gerückt.

Ab der 60. Minute bildete Podolski bis zu seiner Auswechslung kurzvor Schluss gemeinsam mit Mike Hanke den «Bubi»-Sturm. Der Schalkerkam als neunter Debütant unter Jürgen Klinsmann zum Einsatz. MichaelBallack konnte der Begegnung dagegen nicht wie erhofft seinen Stempelaufdrücken. Der Kapitän wurde zwar ständig von seinen Mitspielerngesucht, büßte aber durch Fehlpässe einiges an Wirkung ein. In der79. Minute vergab Ballack die Großchance zum 3:1.

Trotz des harten Trainingslagers imponierte die Klinsmann-Elf mitTempo-Fußball und Risikofreude. Probleme offenbarte das Team indeserneut auf den Außenpositionen. Andreas Hinkel, für den formschwachenPatrick Owomoyela ins Team gekommen, hatte in der Offensive ganzstarke Szenen, schmälerte den guten Eindruck aber durch unnötigeBallverluste in der Rückwärtsbewegung. Auf der linken Seite klapptedie Abstimmung zwischen Robert Huth-Vertreter Arne Friedrich undThomas Hitzlsperger nicht immer zur Zufriedenheit des Bundestrainers.Während Bernd Schneider eine Steigerung gegenüber dem Nordirland-Spiel gelang, ging Torsten Frings in der Spieleröffnung manchesdaneben.

Die ersten Achtungszeichen in einer schwungvoll beginnendendeutschen Mannschaft setzte Podolski. Der 20-Jährige prüfte SergejOwtschinnikow (14.) aus 18 Metern und lieferte nur zwei Minutenspäter eine weitere Kostprobe seiner Schusskraft, als der Ball knappam russischen Tor vorbeiflog. Doch schon frühzeitig offenbarten sichin der deutschen Hintermannschaft auch wieder Probleme mit derAbstimmung. Konnte der von den Fans mit freundlichem Applaus begrüßteOliver Kahn in der 21. Minute bei einem Gewaltschuss von Sergej Semaknach das Schlimmste verhindern, so war er fünf Minuten später dochgeschlagen.

Nach einem Doppelpass mit Dimitri Sytschew setzte sich Anjukow imLaufduell gegen Friedrich durch und überwand den Bayern-Schlussmannaus spitzem Winkel. Doch wie schon am Samstag in Belfast hatte diedeutsche Mannschaft auf den Rückstand fast postwendend die richtigeAntwort parat. Podolski leitete eine Flanke von Hinkel geschicktweiter auf Schweinsteiger, der mit einem von Anjukow leichtabgefälschten Schuss zum 1:1 traf. Nach dem Ausgleich hatten dieHausherren ihre stärkste Phase und verpassten mehrfach nur knapp dieeigentlich verdiente Pausenführung. Die beste Möglichkeit vereitelteOwtschinnikow (45.) gegen den freistehenden Per Mertesacker.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten kam Sebastian Deisler für Hinkelins Spiel, dafür rückte Schneider auf die rechte Abwehrseite. Mitfortschreitender Spielzeit machte sich bei der jungen deutschenMannschaft das kraftraubende Training der letzten Tage in fehlenderSpritzigkeit bemerkbar. Doch in der 69. Minute fasste sichSchweinsteiger ein Herz, spielte Semak aus und schoss von derStrafraumgrenze aus unhaltbar ein.