Modetrends für den Sommer Modetrends für den Sommer: Dessous sind zu schade zum Verstecken
Düsseldorf/Frankfurt/Main/dpa. - Leuchtende Unis stehen neben sommerlichen Dessins - und dezente Verführung neben koketten Entwürfen. Ein klares Bekenntnis zu Blumen- und Blütendessins sowie zu neuen Farbkombinationen haben die Veranstalter der Messe «Body Look» in Düsseldorf ausgemacht. Neben variablen Träger- und raffinierten Dekolleté-Variationen stehen naive Rüschen hoch im Kurs, ebenso wie «Millefleurs»-Muster mit tausend kleinen Blüten oder Patchwork-Dessins. Bei den Farben trifft Apricot auf Orange, Pink auf Grapefruit. Viola wird mit Melone kombiniert, Rosé mit «Lemon Sorbet».
«Die modischen Zeichen stehen ganz klar auf Vielfalt», sagt Martina Metzner von der Fachzeitschrift «Textilwirtschaft». Ihr zufolge lassen sich vier große Trends formulieren: die Rückkehr zum Romantischen, subtil verführerisch, knallbunt und edel dezent. Bei leichten Kleidern und Blusen dürfen bisweilen eine kleine Spitze oder ein Träger sexy hervorblitzen. Auf solch selbstbewusste Weiblichkeit setzen im kommenden Sommer die meisten Hersteller.
Passionata aus Frankreich zum Beispiel hat sich in der Serie «Chanson d'Amour» der dezenten Verführung verschrieben und spielt mit der Wirkung von Transparenz und Stickereien. In Weiß, Ebenholz und Schwarz zeigt der Hersteller sinnlich anmutende Push-Ups ebenso wie T-Shirt-BHs mit extra glatten Cups, die sich auch unter eng anliegender Kleidung nicht abzeichnen.
«Im Sommer werden generell mehr glatte nahtlose und helle Wäscheteile gesucht und angeboten, die sich nicht unter leichten T-Shirts und dünner Kleidung abzeichnen», sagt Maria Bausch vom Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) in Köln. Ebenso wie bei den BHs achten viele Damen auch bei den Slips auf flache Abschlüsse und kaum sichtbare Nähte.
Allerdings soll die dezente Wäsche vor allem unter luftigen Kleidchen und Oberteilen auch Halt bieten. Triumph aus München zeigt glatte Schalen mit trendigen Raffungen für ein aufreizendes Dekolleté. Die italienischen Modemacher von Benetton setzen dagegen auf mädchenhafte Koketterie: Rüschen und Schleifchen aus Baumwoll-Plumets, mit Hortensien und kleinen Rosen bestickte Mikrofaser, an den Nähten leicht gerüschte Slips stehen neben Seidenbändchen in den BHs.
Filigrane Spitzen mit Blatt- und Blütenornamenten verzieren die BHs und Slips der Kollektion der süddeutschen Wäschemarke Speidel. Tupfen und Blüten-Drucke versprühen Leichtigkeit. Auch das Label Simone Pérèle zeigt Blüten, Schmetterlinge und Farben wie Fuchsia und Türkis.
Höher sitzende «Hipsters» sind die Slip-Form der aktuellen Saison, sagt Bausch. Aber auch die tiefen Formen, die unter Hüfthosen passen, bleiben modern. Außerdem findet sich in den Wäsche-Kollektionen ein klares Bekenntnis zu Natur und Natürlichkeit. Das setzen die Designer nicht nur in der Produktion und Verarbeitung um. Auch in den leichten, feinen Stoffen und den Dessins ist das wiederzufinden. Feine, pudrige Farben wie Lavendel stehen bei Speidel warmen Kakao gegenüber - und Elfenbein soll den sanften Charakter der Natur widerspiegeln, heißt es im Kollektionsbericht.
Laut Metzner sind viele Kollektionen von der Natur inspiriert - beherrscht werden sie von leichten Grün-Nuancen mit Millefleurs, floralen Tüllspitzen und Naturfasern wie Bambus oder biologisch gewachsene Baumwolle. «Das Rauschen des Meeres» und die Ruhe in der Natur, aber auch «das üppige Grün eines tropischen Gartens» zitiert der Kollektionsbericht von Calida aus der Schweiz. Mutigere wählen kräftigere Farben vor allem aus der Wasserwelt: Aquatische Grün-Violetttöne, die zwischen Aquamarin, Tiefseeblau und Jadetönen variieren, haben die Experten der «Body Look» beobachtet. Und welchen Stil Frauen auch wählen - für eine kleine Überraschung untendrunter sind solch farbige Modelle allemal gut.