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Mit und ohne Alu-Stöcke zum Ziel Hubertusberg

Von Alexander Boos 20.03.2006, 16:30

Coswig/MZ. - "Es ist das Anliegen eines Naturparks, auch Umweltbildung zu betreiben", so Naturpark-Leiterin Elke-Andrea Ciciewski über die Beweggründe. An ihrer Seite stand mit Kerstin Müller vom Hotel Fichtenbreite eine geschulte Nordic-Walking-Trainerin. Denn viele Wanderer bewältigten die Tour mit der aus Finnland stammenden Fortbewegungsvariante und nahmen Aluminiumstöcke zur Hand.

Gästeführer Horst Stübler vom örtlichen Heimat- und Geschichtsverein hieß alle Anwesenden herzlich "in der alten Töpfer- und Fischerstadt" willkommen und gab während der Tour viele Informationen über Coswigs Historie und Umgebung. Über natürliche Hintergründe klärte Axel Wendelberger, Revierförster vom Landesbetrieb für Privatwaldung auf.

Die Wandertour führte die Kolonne am Wörpener Bach entlang durch die Coswiger Waldlandschaft. Nachdem die Stadt verlassen war, betrat man das Naturschutzgebiet Pfaffenheide, in dem sich wertvolle Eichenbestände befinden. "Die Bezeichnung Pfaffenheide stammt aus der Zeit, als es in Coswig noch ein Kloster und somit Pfaffen gab. Das Kloster existierte bis 1527, der städtische Dom wurde im Jahre 1547 durch die Spanier vernichtet", lautete die fachkundige Auskunft des Gästeführers.

Auf ihrer Route zog die Wanderschar am Bährgedenkstein vorbei. Das Denkmal wurde 1903 zu Ehren des Oberförsters Wilfried Bähr vom städtischen Bürgerverein eingeweiht. Die Coswiger Försterlegende hatte ein Jahr zuvor den Bismarckstieg eröffnet. Förster Wendelberger sprach unterdessen von der Bedeutung freiliegender Brachflächen für die Tier- und Pflanzenbestände. Eine solche Brachfläche findet sich z. B. in der Nähe des versiegten Roten Teichs.

"Auf dieser Lichtung stand einmal eine alte Mühle des heute verschwundenen Dorfes Lütten-Wörpen", bemerkte Stübler, als die Wandergruppe auf der kleinen Brücke über dem Wörpener Bach stand. Der Ort, der auch Klein-Wörpen genannt wurde, starb im 18. Jahrhundert aus.

Letzte Station der informativen Wanderung war die Gaststätte am Hubertusberg. Hier konnten sich die erschöpften Seelen stärken, den Hubertusturm besteigen und schließlich zur Rücktour aufbrechen. "Es war super", meinte die Zerbsterin Dagmar Tschackert abschließend, die bereits seit zwei Jahren Nordic-Walking betreibt.