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Merseburg aus der Luft Merseburg Luftbild: Sixti-Viertel und Gagfah

Von Undine Freyberg 22.10.2018, 05:00
Luftbild von Merseburg
Luftbild von Merseburg Andreas Stedtler

Merseburg - Na, haben Sie Ihr Haus schon gefunden? Zugegeben, es ist nicht ganz einfach, aber unser Fotograf Andreas Stedtler hat versucht, so viel wie möglich von der Merseburger Innenstadt einzufangen: Natürlich sind Dom und Schloss zu sehen und auch die von Saalewasser umgebene Mühleninsel. Man kann auch sehr gut die sanierte Goethe-Sekundarschule mit ihrem Sportplatz oder das Brühl-Center und die angrenzende Brachfläche (Fischerfläche) erkennen, auf der einst der Edeka stand.

Für die neue Luftbildaktion hat MZ-Fotograf Andreas Stedtler über 800 Fotos gemacht, die alle im MZ-Bildershop erworben werden können.  

Zusätzlich liegt in ausgewählten MZ-Service-Punkten ein Katalog mit allen Bildern aus.  Luftbild-Bestellungen werden dort ebenfalls angenommen.

Die Stadtkirche wurde ebenso eingefangen wie der Markt mit dem sanierten Zollingerhaus und den benachbarten Neubauten. Hier beginnt eigentlich schon das frühere Sixti-Viertel, das 1968 der sozialistischen Rekonstruktion zum Opfer gefallen war. Damit verschwanden nicht nur viele historische Häuser, sondern auch Straßen wie zum Beispiel der Windberg.

Sixti-Ruine in Merseburg war aus Sicherheitsgründen für lange Zeit nicht begehbar

Die Sixti-Ruine war aus Sicherheitsgründen für lange Zeit nicht begehbar. Nachdem Gestrüpp beseitigt und die Mauern gesichert worden waren, kann die Ruine mittlerweile bei Stadtführungen besichtigt werden. St. Sixti wurde im Jahr 1045 unter Bischof Hunold (Amtszeit 1036-1050) erbaut. Sehr wahrscheinlich handelte es sich um einen Holzbau, der im 13. Jahrhundert durch einen Neubau aus Bruchsteinmauerwerk ersetzt wurde. Zeugnis dieser Bauperiode dürfte der bis 1889 unveränderte Turm der Sixti-Ruine sein, der wahrscheinlich schon um 1220 entstanden ist.

Im 16. Jahrhundert wandte sich die Sixtigemeinde mehr und mehr St. Maximi zu und gab St. Sixti Ende des 16. Jahrhunderts auf. Die Kirche verfiel, 1648 war sie eine Ruine. Blitzeinschläge führten in den folgenden Jahrhunderten zu vielen Brandschäden. Am 2. August 1845 wurde so die Turmhaube völlig zerstört. Seine heutige Gestalt erhielt der Turm 1889. Nach Vorbild des Eschenheimer Turmes in Frankfurt am Main wurde er zum Wasserturm umgebaut und hieß kurzzeitig Kaiser-Friedrich-Turm. Bis 1985 befand sich im Turm der Sixti-Ruine das Wasserreservoir der Stadt Merseburg. Der kugelförmige Behälter mit einem Durchmesser von 11,62 Metern fasste 770 Kubikmeter Wasser.

Auf dem unteren Foto erkennt man in der linken unteren Bildhälfte, was aus dem Gelände der ehemaligen Gagfah-Siedlung geworden ist. 2008 hatten die Bagger dort die letzten Wohnhäuser abgerissen. Mittlerweile stehen hier viele neue Einfamilien-Häuser. Die Merseburgerin Christina Kliche hatte ihre Erinnerungen an die Siedlung im Buch „Gagfah-Göre“ festgehalten.

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