Medien Medien: Telekom wechselt Bundesliga-Partner

Berlin/dpa. - Die Telekom wechselt den Bundesliga-Partner imInternet-Fernsehen (IPTV). Der Bonner Konzern, der die Live-Bilderfür sein Internet-Angebot bisher von Premiere erhalten hatte, beziehtmit Beginn der Saison 2009/2010 die Fußball-Bilder vom ConstantinMedien-Konzern, zu dem das Deutsche Sportfernsehen (DSF) und dasInternet-Portal Sport1 gehören. Der neue Telekom-Partner will eineneigenen Bundesligakanal errichten und alle 612 Erst- undZweitligaspiele für die T-Home-Kunden in HD-Qualität ausstrahlen.
«Wir führen derzeit Gespräche mit prominenten Moderatoren, unteranderem mit Johannes B. Kerner», berichtete Rainer Hüther,stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Constantin-Medien, amDonnerstag in Berlin. «Wir haben unter sieben Bewerben die Constantinals exklusiven Lizenznehmer ausgewählt. Via IPTV erhalten alleEntertain-Kunden und auch alle T-Mobile-Kunden die Möglichkeit,Fußball neu zu erleben», sagte Christian Illek, BereichsvorstandMarketing T-Home, bei der Vorstellung des Vierjahresvertrages. Zu denKosten, die die Kunden zahlen müssen, wollte Illek nichts sagen.
Für die Sublizenzierung der IPTV- und Mobile-Rechte zahlt dieTelekom jährlich geschätzte 20 Millionen Euro an den neuenDienstleister. Der soll inhaltlich ein anderes Angebot liefern undden Übertragungen ein «eigenständiges und unverwechselbares Gesicht»geben. Damit tritt Constantin/DSF in Konkurrenz zum AbokanalPremiere, der weiterhin die Bundesliga-Rechte für das Bezahlfernsehen(Pay TV) besitzt.
Die Deutsche Telekom ist seit einigen Jahren der Vertragspartnerder Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Bereiche IPTV und Handy-TV.Bisher zahlte das Unternehmen für die Live-Übertragungen auf seinerInternet-Plattform 45 Millionen Euro pro Jahr an die DFL. Im neuenMedienvertrag, den die DFL im November 2008 abgeschlossen hatte,erhielt der Telekommunikationskonzern den Zuschlag für jährlich rund25 Millionen Euro.
Das Internet-Fernsehen (IPTV), bei dem ein Anbieter seinenAbonnenten ein bestimmtes Programm zur Verfügung stellt, hat sichbisher in Deutschland nicht durchgesetzt. Die Zahl derT-Home-Abonnenten wird auf 500 000 bis 600 000 geschätzt. Mit demneuen Partner möchte die Telekom ihre Kundenzahl deutlich vergrößern.