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Medien Medien: Premiere erhöht unter neuem Namen die Preise

Von Peter Hübner 15.06.2009, 14:16

Hannover/dpa. - Der Pay TV-Anbieter ändert zum4. Juli seinen Namen in Sky und erhöht für neue Abonnenten die Preiseder Fußball-Übertragungen. Statt 19,99 Euro für das Einstiegspaketbei Premiere müssen neue Sky-Kunden 32,90 Euro im Monat zahlen. Dafürerhalten sie das Basis-Paket Sky Welt mit 20 Sendern und können alle612 Spiele der Bundesliga und 2. Liga live sehen. Bereits bestehendePremiere-Verträge behalten aber ihre Gültigkeit, betontePremiere-Sprecher Torsten Fricke.

Normalerweise lockt man neue Kunden, indem man die Preise senkt.Doch Deutschlands größter Bezahlsender wählt eine andere Strategieund verspürt dabei erstmals Konkurrenz auf dem Pay TV-Sektor. Derneue Bundesliga-Sender «Liga Total» wird über T-Home Entertain, dasIPTV-Angebot der Deutschen Telekom, verbreitet und zeigt ebenfallsalle Punktspiele live. «Liga Total» wirbt mit Moderator Johannes B.Kerner, stellt ein eigenes Reporter-Team auf die Beine und kostetinklusive des Entertain-Anschlusses (Festnetz und Internet) monatlich59,90 Euro.

«Die Fußballfans haben erstmals die Möglichkeit, fünf Partieneines Bundesliga-Spieltags in voller Länge zu verfolgen. Das ist eineneue Dimension und schafft einen Mehrwert», erläuterte Fricke dieumstrittene Preispolitik von Sky. Sie basiert auf einem Modell, dasPremiere-Anteilseigner Rupert Murdoch bereits in Italien undGroßbritannien praktiziert. Neben Sky Welt (16,90 Euro) könnenAbonnenten die Pakete Sky Bundesliga, Sky Sport (mit Champions Leagueund Formel 1) und Sky Film dazukaufen. Das komplette Angebot kostet54,90 Euro im Monat.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist mit einem verändertenSpielplan dem Pay VT weitgehend entgegengekommen. Mit Beginn derneuen Saison findet ein Spieltag zu fünf Anstoßzeiten statt: Freitag20.30 Uhr/1 Spiel, Samstag 15.30 Uhr/5, Samstag 18.30 Uhr/1, Sonntag15.30 Uhr/1 und Sonntag 17.30 Uhr/1). Zu der Tarifpolitik von Skywollte sich die DFL nicht äußern. «Das ist Sache unseresVertragspartners», hieß es in der Frankfurter DFL-Zentrale. Mit rund225 Millionen Euro zahlt Sky den Löwenanteil der 390 Millionen Euro,die die DFL in der nächsten Saison aus dem Verkauf der TV-Rechte inDeutschland einnimmt.

«Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen und müssen die Rechtekostenauch finanzieren», begründete Fricke den Preisanstieg. Er soll miteiner großen Werbekampagne und Franz Beckenbauer als Zugpferdmöglichen neuen Sky-Kunden schmackhaft gemacht werden. «Wir werdenalle Register ziehen», kündigte Premiere-Chef Mark Williams an.Derzeit hat Premiere nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen Kunden.Um profitabel wirtschaften zu können, benötigt der Pay TV-Sender aberzwischen 3 und 3,5 Millionen Abonnenten.

Es bleibt abzuwarten, ob Murdochs Pay TV-Rechnung in Deutschlandaufgeht. In diversen Internet-Foren wird das Sky-Preismodell zumeistabgelehnt. «Die haben nichts verstanden», heißt es dort. Dennochverbreiten Sky und auch «Liga Total» großen Optimismus. DasTelekom-Angebot nutzen derzeit nach eigenen Angaben rund 600 000Kunden. Bis zum Jahresende will T-Home Entertain mit Hilfe derBundesliga an der Millionenmarke kratzen.