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Luxushotels Luxushotels: Grand Hotel Europa in St. Petersburg

13.11.2001, 11:07
Pracht und Prunk im «Grand Hotel d'Europe»
Pracht und Prunk im «Grand Hotel d'Europe» Grand Hotel Kempinski St. Petersburg

St. Petersburg/gms. - Eigentlich beginnt die Geschichte des Hotels 1830. Damals bauteder italienische Architekt Carlo Rossi neben dem Palast für ErzherzogMichail, den jüngeren Bruder des Zaren Alexander I., noch das Umfelddes Palais um. Dabei entstanden das «Hotel Michailowski» und dasbenachbarte «Hotel de Russie». 1872 wurde beschlossen, die beideHotels zusammenzulegen. «Dieses Gebäude hat die Architektur einesmodernen, enormen Hotels», schrieb der Schriftsteller FjodorDostojewski über das neue «Grand Hotel d'Europe».

Der 28. Januar 1875 gilt als Geburtstag des heutigen HotelsEuropa. Die Komponisten Johann Strauß und Peter Iljitsch Tschaikowskistiegen hier ebenso gerne ab wie der amerikanische SchriftstellerGeorge Kennan.

Die Wirren der Russischen Revolution schließlich brachten denBetrieb des Luxus-Hotels zum Stillstand. 1919 wurde das Gebäude aufAnordnung der neuen Machthaber vorübergehend zu einem Heim fürWaisenkinder. Erst 1924 wurde das Hotel nach einer kurzen Renovierungwieder geöffnet. Während des Finnland-Feldzugs der Sowjets(1939-1940) diente das Hotel Verteidigungskommissar KlimentiWoroschilow als Hauptquartier. Nach dem Einfall der TruppenHitler-Deutschlands in die damalige Sowjetunion wurde es im September1941 zum Lazarett umfunktioniert.

Schon kurz nach dem Krieg wurde das Gebäude erneut renoviert undfür den Publikumsverkehr geöffnet. Sowjetische Verwaltung undschludrige Schönheitskorrekturen führten dazu, dass das Hotel immermehr verkam. 1989 schließlich - noch zu Zeiten der Sowjetunion -begann ein russisch-schwedisches Konsortium mit einer grundlegendenRenovierung, die erst 1992 beendet wurde. Der zu sowjetischen Zeitenverschwundene Glanz war wieder in das Europa zurückgekehrt: PoliertesMessing, funkelndes Kristall, Marmor und dunkler Lack gaben dem Hauswieder eine gediegene Atmosphäre.

1994 wurde das Haus als erstes russisches Hotel in die Liste derführenden Hotels der Welt aufgenommen. Kaum ein Jahr später wurde dasHotel in die Kempinski-Kette eingegliedert. Das inzwischen unterDenkmalschutz stehende Haus bietet seinen Gästen neben siebenRestaurants und Bars insgesamt 301 Zimmer. Das luxuriöseste Zimmerträgt die Nummer 127 - die Präsidenten-Suite. Die Namen Bill Clinton,Jacques Chirac, Helmut Kohl, David Copperfield oder Joe Cocker sindnur ein kurzer Auszug aus einer bereits langen Liste prominenterBewohner dieser Gemächer.