Lufthansa: Ohne Rettungspaket Insolvenz in wenigen Tagen

Frankfurt/Main - Im Ringen um die Zustimmung zum staatlichen Rettungspaket versucht die Lufthansa-Führung den Druck auf die Aktionäre zu erhöhen. „Wir haben kein Geld mehr”, sagte Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley am Donnerstag bei der außerordentlichen Hauptversammlung des Konzerns, die wegen der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung stattfindet. Ohne das Unterstützungspaket, für das eine Zweidrittelmehrheit notwendig ist, drohe der Airline in den nächsten Tagen die Insolvenz.
Eine Insolvenz oder ein abgeschwächtes Schutzschirmverfahren sei „kein Drohszenario, sondern eine reale Gefahr”, sagte Personal- und Rechtsvorstand Michael Niggemann. Diese wäre nach seinen Worten im Fall einer Ablehnung des Staatseinstiegs durch die Hauptversammlung nur noch abzuwenden, wenn sich eine andere Finanzierungslösung finde, „was sich nicht abzeichnet”. Bei einem Insolvenz- oder Schutzschirmverfahren würden die Anteile der Aktionäre ihren Wert „nahezu vollständig verlieren”, warnte Niggemann.
Beobachter der Hauptversammlung gingen davon aus, dass die Entscheidung zum staatlichen Rettungspaket nicht vor 18.00 Uhr fällt. (dpa)