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Leichtathletik-WM Leichtathletik-WM: Sanchez setzt das Glanzlicht

Von Peter Juny und Ulrike John 29.08.2003, 15:31
Felix Sanchez aus der Dominikanischen Republik verteidigt seinen Titel über 400 Meter Hürden. (Foto: dpa)
Felix Sanchez aus der Dominikanischen Republik verteidigt seinen Titel über 400 Meter Hürden. (Foto: dpa) epa

Paris/dpa. - Zwei Jahresweltbestzeiten waren die Höhepunkte des kühlen Abends.Die 400 m Hürden wurden zur erwartet klaren Angelegenheit vonTitelverteidiger Felix Sanchez (Dominikanische Republik), der sichknapp zwei Stunden vor seinem 26. Geburtstag auf 47,25 Sekundensteigerte und mit 60 000 Dollar beschenkte. Ohne Doppel-WeltmeisterinKelli White stellte die USA-Staffel bereits im Vorlauf mit 42,03Sekunden eine Jahresweltbestzeit auf.

Im ersten Finale des Abends demonstrierten die US-Männer ihreStärke. Nachdem die Stars um den im Halbfinale ausgeschiedenenTitelverteidiger Maurice Greene und Weltrekordler Tim Montgomery über100 m ohne Medaillen geblieben sind, feierten die US-Sprinter überdie doppelte Distanz einen Doppelerfolg. Als Nachfolger desverletzten Konstandinos Kederis (Griechenland) konnte sich im bisherlangsamsten WM-Finale John Capel in 20,30 Sekunden feiern lassen. ImWeitsprung beerbte der mit einem Ganzkörperanzug angetretene Hallen-Weltmeister Dwight Phillips (USA/8,32) den Kubaner Ivan Pedroso, dernach vier Titeln in Serie in der Qualifikation verletzt aufgegebenhatte.

In den Qualifikationen ging das Wechselbad der Gefühle ausdeutscher Sicht weiter. Unbeeindruckt von Regen und Sturmwarnungübertraf Speerwerfer Boris Henry (Saarbrücken) gleich im ersten Wurfdie geforderte Qualifikationsweite von 81 Metern mit 83,43 m klar,will am Sonntag noch fünf Meter draufpacken und bei derMedaillenvergabe ein ernstes Wort mitreden. «Man muss mit jedemWetter zurecht kommen. Die Bedingungen sind für alle gleich. Dadurch,dass die Griffstücke am Speer trocken waren, ließ es sich gutwerfen», sagte der Freund von Sprint-Doppelweltmeisterin Kelli White.«Kelli hat mir vorher gesagt, ich soll mich nicht unter Druck setzen,locker bleiben und zeigen, was ich kann.»

Insgesamt stehen drei deutsche Speerwerfer im Finale. DemWattenscheider Christian Nicolay reichten 80,54 m zum Weiterkommen,Peter Blank (Frankfurt/Main) sogar nur 78,48 m. Im Endlauf über 4 x100 m der Frauen steht am Samstag nach 43,34 Sekunden auch das durchVerletzungen umformierte deutsche Not-Quartett mit Melanie Paschke(Wattenscheid), Marion Wagner (Mainz) Sandra Möller (Dortmund) undKatja Wakan (Halle/Saale).

Dafür musste sich Zwei-Meter-Springerin Daniela Rath (Leverkusen)mit lediglich 1,88 m begnügen und schied aus. «Ich habe keineErklärung. Die Spannung hat gefehlt, der Regen hat mich irritiert»,sagte sie, enttäuscht darüber, dass sie sich bei den Deutscheneingereiht hatte, die nicht ins Finale gekommen sind. Auch fürHürdensprinter Jerome Crews (Wattenscheid) war im Halbfinale nachschwachem Start mit Rang sechs in 13,67 Sekunden Endstation.

Rene Herms (Pirna) verpasste über 800 m das Finale. Nach 1:45,71Minuten im Vorlauf, musste er sich mit 1:46,88 und Rang fünf inseinem Halbfinale begnügen. «Ich hatte eine schlechteAusgangsposition bei 600 m, habe alles probiert, doch es hat leidernicht gereicht», sagte der deutsche Meister. Weltmeister Andre Bucher(Schweiz) schied ebenfalls aus.

Wie der Weltverband IAAF mitteilte, waren alle 263 Dopingtests anden ersten sechs Wettkampftagen negativ. Unter den 202 Kontrollen imStadion wurden 26 auf das Blutdopingmittel EPO vorgenommen. Dazukamen 61 Kontrollen außerhalb des Wettkampfprogramms. Während der WMsollen rund 400 Dopingtests durchgeführt werden.

Boris Henry zieht sich nach der Qualifikation im Speerwurf die Schuhe aus. Er konnte sich mit 83,43 Metern für das Finale am Sonntag qualifizieren. (Foto: dpa)
Boris Henry zieht sich nach der Qualifikation im Speerwurf die Schuhe aus. Er konnte sich mit 83,43 Metern für das Finale am Sonntag qualifizieren. (Foto: dpa)
dpa