Laureus World Sports Award Laureus World Sports Award: Franzi für Comeback des Jahres nominiert
Berlin/dpa. - Boris Becker hat mit Blick auf den Irak-Krieg die völkerverbindende Wirkung des Sports hervorgehoben. «Es geht nicht um Politik, Religion oder Hautfarbe. Bei den nächsten Olympischen Spielen werden Amerikaner und Iraker präsent sein, das ist das Einmalige», sagte Becker in Berlin.
Dort stellte er gemeinsam mit Franz Beckenbauer und Turn-Legende Nadia Comaneci die nominierten Sportler für den Laureus World Sports Award vor. Die Auszeichnungen in sieben Kategorien werden am 20. Mai in Monte Carlo vergeben, die Preisverleihung findet zum insgesamt vierten Mal statt.
Während Becker eine eindeutige Aussage vermied, äußerte Beckenbauer eine dezidierte, persönliche Haltung zum Krieg: «Wenn Saddam Hussein alle seine Waffen abgegeben hätte, wäre es nicht zu diesem Krieg gekommen. Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, dass er sein Land verlässt. Auch das hat er nicht getan.» Es könne durchaus sein, dass es bei der Preisverleihung am 20. Mai zur «einen oder anderen mahnenden Stimme» kommen könne, falls der Konflikt bis dahin noch nicht beendet sei, räumte der Organisationschef der Fußball-WM 2006 ein. Bei der Vergabe der Film-Oscars in Hollywood hatten sich jüngst sogar Preisträger klar gegen den Krieg gestellt.
«Der Sport kann keinen Krieg verhindern, sonst hätte es wahrscheinlich keinen gegeben. Aber er kann viel tun», sagte Beckenbauer. Die Laureus-Stiftung engagiert sich weltweit mit 18 Projekten um die Resozialisierung von Kindern und Jugendlichen. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Berlin waren bei einer Versteigerung 100 000 Euro zusammen gekommen.
Becker und Beckenbauer sind zwei von 41 Mitgliedern einer mit hochkarätigen Sportlern besetzten Akademie, die in Kürze bei einem Treffen in Shanghai die diesjährigen Preisträger küren werden. 400 Sportjournalisten aus 70 Ländern wählten für alle sieben Kategorien je fünf Kandidaten.
Bei der Kategorie Sportler des Jahres steht der schon 2002 erfolgreiche Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher zur Wahl, Konkurrenten sind Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong, Brasiliens WM-Held Ronaldo, Golfer Tiger Woods und Biathlet Ole-Einar Björndalen. Bei den Damen dürfte Tennis-Star Serena Williams ebenso Favorit sein wie Brasiliens Fußballer in der Mannschaftswertung. In der Kategorie Comeback des Jahres wurde Schwimm-Europameisterin Franziska van Almsick nominiert, ferner die Ski-Stars Hermann Maier und Janica Kostelic, erneut Ronaldo und Tennis-Idol Pete Sampras. Bei den Behindertensportlern steht auch der deutsche Radsportler Michael Teuber zur Wahl.