Langlauf Langlauf: Evi Sachenbacher wird im «Heimspiel» Zweite

Reit im Winkl/dpa. - Evi Sachenbacher ist vor heimischem Publikum nur knapp geschlagen worden, Tobias Angerer hat mit seinem dritten Platz zum zweiten Mal in dieser Saison einen Podestplatz erreicht: Die deutschen Langläufer sind für die Weltmeisterschaft gerüstet, vor den Titelkämpfen im italienischen Val di Fiemme (18. Februar bis 1. März) präsentierten sie sich beim Sprint-Weltcup am Mittwoch in Reit im Winkl in guter Form.
Nur Marit Björgen verhinderte Sachenbachers zweiten Saisonsieg. In einem spannenden Zielsprint konnte die Staffel-Olympiasiegerin trotz der Anfeuerungsrufe der 4000 Zuschauer die Norwegerin nicht mehr einholen. Sogar der zweite Platz schien gefährdet, erst im Foto-Finish setzte sich Sachenbacher Rang vor der Italienerin Sabina Valbusa durch.
Bundestrainer Jochen Behle bemängelte bei Sachenbachers Finallauf kleine taktische Fehler. «Ich würde erwarten, dass Evi in manchen Situationen etwas frecher agiert», sagte der Coach, der sich aber trotzdem über das beste Sprint-Ergebnis der 22-Jährigen in diesem Winter freute. Die Athletin war selbst sehr zufrieden. «Die Form für die WM stimmt, vielleicht klappt es da noch ein bisschen besser», meinte sie. Trotzdem trauerte sie dem verpassten Sieg im «Heimspiel» ein wenig nach: «Ich wollte am letzten Anstieg noch angreifen, leider hat es nicht gereicht.»
Grund zur Freude hatte Tobias Angerer, der nur einige Kilometer vom Wettkampfort entfernt in Vachendorf lebt und von vielen Freunden und Bekannten im Publikum angefeuert wurde. «Der dritte Platz ist ein tolles Ergebnis für mich. Bisher lief es in den Sprints nicht so gut, umso mehr freue ich mich jetzt auf die WM», jubelte der 25 Jahre alte Sportsoldat. Gegen den in allen Vorläufen überragenden Christian Zorzi aus Italien hatte Angerer allerdings keine Chance. «Er hielt das Tempo sehr hoch. Am Ende hat mir doch die Substanz gefehlt und ich konnte auf der Zielgeraden nicht mehr attackieren», kommentierte der Oberbayer den Rennverlauf. Zweiter hinter Zorzi wurde der Schwede Joergen Brink.
Bei den Frauen erreichte noch die Oberwiesenthalerin Claudia Künzel das Finale, sie wurde am Ende Vierte. Pech hatte dagegen ihr Vereinskamerad René Sommerfeldt, der in der Qualifikation die zweitbeste Zeit lief, im Viertelfinale aber ausschied. Somit verpasste der Sachse die Chance, sich das rote Trikot des Gesamt-Weltcupführenden vom Schweden Mathias Fredriksson, der in Reit im Winkl nicht am Start war, zurück zu erobern. «Das ist sehr schade, eigentlich habe ich mich heute gut gefühlt», bedauerte er.
Mit zwei Podestplätzen war Behle am Ende doch zufrieden. «Das war hervorragend für uns. Vor allem Evi und Tobias verspürten hier zu Hause doch Druck, aber sie sind gut damit umgegangen», lautete sein Fazit. Nun blickt er zuversichtlich in Richtung WM: «Wir sind gut vorbereitet, wir wollen bei der WM unsere Leistung umsetzen.»

