Landfleischerei Landfleischerei: Medaillen für leckere Wurstwaren
Donndorf/Wiehe/MZ. - "Rouladen und Schmorbraten gehen trotz der Hysterie über BSE und Maul- und Klauenseuche in unseren Geschäften gut", freut sich Fleischermeister Ulrich Kurzhals in der Landfleischerei Wiehe, die von der Agrarproduktions- und Handels-GmbH Donndorf betrieben wird. Das Fleischerteam in Wiehe setzt auf gute Qualität seiner Ware.
Zufriedene Kunden und auch hohe Dekorationen mit Medaillen im Wettbewerbsvergleich der Deutschen Agrargesellschaft sprechen für sich. Der Donndorfer Landwirtschaftbetrieb, der eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1 580 Hektar bewirtschaftet und in der Pflanzenproduktion Getreide, Ölfrüchte und Futter anbaut, setzt in der Tierproduktion auf die Milchwirtschaft und Rinderzucht. 750 bis 780 Rinder, darunter eine Milchkuhherde mit 330 Tieren, stehen in den Ställen des Landwirtschaftsbetriebes in Donndorf, berichtet Prokuristin Conny Leißner.
Seit 1992 hat sich der Betrieb mit dem Aufbau einer Direktvermarktung der tierischen Produkte ein weiteres Standbein geschaffen. Man hat in Wiehe die ehemalige Fleischerei Richter aufgekauft und dort umfangreiche Investitionen getätigt. 28 Mitarbeiter sind in Wiehe und den dazugehörigen Geschäften mit der Verarbeitung und der Vermarktung der Wurst- und Fleischwaren befasst. Neben zwei Geschäften in Wiehe bringt die Landfleischerei ihre Waren natürlich auch in Donndorf sowie in Roßleben, Memleben und Wohlmirstedt über die Ladentheken. Dazu kommen noch zwei Verkaufswagen, die auf die kleinen Dörfer der Umgebung, aber auch bis nach Sachsen-Anhalt touren, und dort besonders in den älteren Bürgern dankbare Kunden vorfinden, weil es in den Orten keine Fleischerei mehr gibt. Drei bis vier Rinder, je nach Abkauf, werden in Wiehe in der Woche geschlachtet, berichtet Ulrich Kurzhals, der von 1996 bis 1998 seinen Meisterlehrgang absolvierte.
Der Meister sucht sich die Tiere in den betriebseigenen Ställen in Donndorf selbst aus. "Wir können unseren Kunden an der Ladentheke lückenlose Aufklärung über die Herkunft unserer Tiere geben. Sogar mit BSE-Test", betont Conny Leißner. Lediglich die Schweine werden zugekauft. Sie kommen täglich frisch geschlachtet vom Schlachthof in Jena und werden in Wiehe weiter verarbeitet. Um fünf Uhr morgens beginnt im Schlachthaus die Arbeit. "Dann ist natürlich für die Fleischer Druck, denn bis zur Öffnung der Geschäfte muss die frische Ware bereitstehen", erklärt Ulrich Kurzhals, der sich auf seine Mannschaft verlassen kann.
80 bis 85 Prozent der Fleisch- und Wurstwaren werden in den eigenen Geschäften verkauft. Aber die Landfleischerei beliefert auch große Handelsketten, Edeka-Märkte unter anderem, sowie Gaststätten der Region.
Der 61-jährige Expeditör, auf dessen Berufserfahrung besonders die jungen Kollegen setzen, weiß, dass das Hausschlachte-Wurstsortiment, aber auch die Roster, Jagdwurst, Bratwurst, Krustenbraten und der medaillenverzierte Bierschinken bei den Kunden besonders gefragt sind. Gegenwärtig werden in der Landfleischerei drei Azubis, zwei Verkäuferinnen und ein Fleischer, ausgebildet. Berufsnachwuchs aus dem eigenen Betrieb, so die Prokuristin, zahlt sich immer aus. "Als Junggesellen stehen die jungen Leute dann schon im Stoff, kennen den Betriebsablauf."