1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Kretzschau aus der Luft: Kretzschau Luftbild: Schönheit im Forst

Kretzschau aus der Luft Kretzschau Luftbild: Schönheit im Forst

Von Matthias Voss 23.08.2018, 05:00
Luftbild von Kretzschau
Luftbild von Kretzschau Andreas Stedtler

Kretzschau - Die Familie Krug ist eine ältesten in Kretzschau. Seit vier Generationen wohnt sie direkt an der Dorfkirche. „Mein Ur-Großvater hat 1835 hier eine eher kleine Hütte gekauft. Anfang des 20. Jahrhundert hat dann mein Großvater den heutigen Hof gebaut“, erinnert sich Hubert Krug. Der 79-Jährige wohnt mit seiner Frau allein in dem Haus. Aber seine Kinder und auch die Enkel sind genauso bodenständig wie er. Sie wohnen in Droyßig, eine Enkelin betreibt in der ehemaligen Polsterei direkt neben dem Hof ein Friseurgeschäft.

Hubert Krug kann gut beurteilen, inwieweit sich Kretzschau über vergangenen die Jahrzehnte hinweg verändert hat. „Negativ ist, dass die Industrie und damit viele Arbeitsplätze fast verschwunden ist. Aber generell hat sich das Dorf positiv entwickelt“, meint er. Die Straßen seien alle instandgesetzt worden, und die alten Klärgruben aus Zeiten der DDR wurden durch ein modernes Abwassersystem ersetzt.

Kretzschau: Auszeichnung bei Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“

Insgesamt sei alles ordentlich, was auch eine Auszeichnung vor Jahren im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ beweist. Schade findet er indes, dass das gesellige Zusammenleben weniger geworden ist. „Die Mentalität der Leute bei uns hat sich geändert.

Für die neue Luftbildaktion hat MZ-Fotograf Andreas Stedtler über 800 Fotos gemacht, die alle im MZ-Bildershop erworben werden können.  

Zusätzlich liegt in ausgewählten MZ-Service-Punkten ein Katalog mit allen Bildern aus.  Luftbild-Bestellungen werden dort ebenfalls angenommen.

Früher haben wir nach der Arbeit noch in der Kneipe gemütlich zusammen ein Bierchen getrunken und geredet, das ist heute nicht mehr so“, sagt Krug. Das liege aber auch daran, dass von ehemals drei Kneipen nur noch eine geblieben ist. „Und die Tolle Knolle soll ja im nächsten Jahr auch dicht machen“, fügt er er etwas traurig hinzu.

Maibaumsetzen, Kirchplatzfest und Weihnachtsmarkt in Kretzschau

Schön sei dagegen, dass der Heimatverein noch was auf die Beine stellt. „Zum Maibaumsetzen, Kirchplatzfest und Weihnachtsmarkt bin ich immer dabei. Da kommt dann das ganze Dorf“, so der 79-Jährige. Sein ganzes Leben hat er in Kretzschau verbracht. Beim Vater hat er Polsterer gelernt, war Leiter der LPG und betreibt heute noch, als einer von zwei Bauern, ein bisschen Landwirtschaft mit 100 Hektar Land für Weizen und 20 Rindern. Fast wäre aus ihm ein großer Sportler geworden. Als Jugendlicher hatte er im MIttelstreckenlauf einen DDR-Rekord erzielt, sollte auf die Sportschule gehen.

Aber im Nachhinein ist er froh, dass er geblieben ist und in der Landwirtschaft seine Aufgaben gefunden hat und damit im Dorf geblieben ist. „Ich bin gerne Kretzschauer. Ich hatte nie den Willen, von hier weg zu gehen. Das ist eben meine Heimat und wird sie immer bleiben“, sagt Hubert Krug. (mz)

››Weitere Texte und Luftbilder der Region unter www.mz.de/luftbilder