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Kraftsport Kraftsport: Neuer Europarekord fällt im Sportforum Lindenallee

Von UWE KÖCKERT 04.11.2008, 19:22

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Einen Tag lang kämpften 100 Athleten aus 54 Vereinen mit den Pfunden und für Medaillen.

Eva Speth vom TSV Burgau in Bayern hat das auf eindrucksvolle Weise getan. Die 54-Jährige setzte sich in der Gewichtsklasse über 90 Kilogramm (kg) nicht nur gegen deutlich jüngere Konkurrentinnen durch, sie tat das auch noch mit einem Europarekord in der Altersklasse 2: 132,5 kg drückte sie auf einer Bank liegend von der Brust nach oben. Der Lohn: Der Deutsche Meistertitel.

Ansonsten blieb es bei den Rekordversuchen. Wenngleich auch die beeindruckend waren. Gerade, als die wirklich schweren Jungs an die Reihe kamen. Andreas Ehliger aus Sangerhausen dominierte die Klasse über 125 kg Körpergewicht ganz klar und schaffte gleich beim ersten Versuch mit 300 kg deutlich mehr als seine Verfolger (Jürgen Rekittke aus Duisburg drückte 247,5 kg, Thomas Krümmling aus Oranienbaum 230 kg). Ehliger reichte das allerdings nicht aus. Im zweiten erlaubten Versuch scheiterte er am Deutschen Rekord mit 310 kg, als er im dritten Anlauf schließlich die Weltrekordlast von 355 kg auflegen lies, tobte die Halle. Zumal Ehliger gut anfing: Zum Erstaunen der Zuschauer nahm er die Last sicher aus den Ständer senkte sie auf der Brust ab. Dann aber war sein riesiges Kraftpotential verbraucht, Helfer mussten ihm die Hantel abnehmen.

Ähnlich erging es Achim Kircher von Erzgebirge Aue. Die 272,5 kg drückte er im ersten Anlauf souverän, an Deutschem (282,5 kg) und Weltrekord (291 kg) scheiterte er - wenn auch denkbar knapp. Es geht allerdings auch anders. Sein stärkster Mitkonkurrent in der Gewichtsklasse bis 125 kg, Marcel Jahnke vom SV Motor Barth, schied ohne gültigen Versuch über 277,5 kg aus.

Nicht besser erging es dem mehrfachen Weltmeister Markus Schick von Powerlifting Lauchhammer. Mit Spannung war von den Zuschauern sein Auftritt in der 82,5-Kilogramm-Klasse erwartet worden. Mit 255 kg gedrücktem Gewicht gewann Schick die Klasse auch verdient, scheiterte aber in zwei Anläufen an der Weltrekordmarke 265 kg.

Rekorde waren für die Lokalmatadoren nicht zwingend Thema, Siege gab es dennoch. In der Klasse bis 60 kg gewann Romy Schreiber von der FGV Zahna, die 87,5 kg drückte. Ihre Vereinskameradinnen Sabrina Eckert und Anke Wendt taten es ihr in der Gewichtsklasse bis 67,5 kg gleich, wobei Anke Wendt mit gedrückten 105 kg am Ende die Stärkere war. Bei den Herren holte sich Peter Wagner von Hellas Oranienbaum immerhin den zweiten Platz. 110 kg drückte er bei einem Eigengewicht von bis zu 56 Kilogramm. Rainer Falke vom Haldensleber SC drückte mit 115 kg fünf Kilogramm mehr.

Gräfenhainichen selbst hat sich als Austragungsort für die Kraftsportler etabliert. Das richtige Ambiente ist man in der Heide ja schon gewohnt: eine gut einsehbare Wettkampfplattform mitsamt Sprecherpodium, ein großräumiger Aufwärmraum, ausreichend Sitzmöglichkeiten und ein breit gefächertes Angebot an Verpflegung. Die nächste Veranstaltung steht schon auf dem Programm: Am 20 und 21. Februar werden hier im Sportforum an der Lindenallee die Deutschen Meisterschaften im Kraftdreikampf ausgetragen - vielleicht wieder mit Rekorden.