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Kommentar zur Bundeswehr in Afghanistan Kommentar zur Bundeswehr in Afghanistan: Machtfrage

17.11.2014, 18:54
Thomas Kröter
Thomas Kröter MZ Lizenz

Die Bundeswehr bleibt in Afghanistan - ein wenig umfangreicher als geplant. Ob es bei den nun anvisierten 850 Soldaten bleiben kann? Wir werden sehen. Denn die Lage am Hindukusch bleibt unsicher, auch wenn sich die Taliban mit Angriffen auf die internationale Schutztruppe bisher zurückhalten. Offenbar wollen sie den Isaf-Abzug nicht ins Stocken bringen.

Dass sie gerade einen Überfall mit 400 Mann auf afghanische Sicherheitskräfte gestartet haben, muss deshalb beunruhigen. Die Aktion könnte der Auftakt einer Taktikänderung sein, um die Destabilisierung der Region im großen Stil voranzutreiben. Kanzlerin Merkel hat frühzeitig Skepsis gegenüber dem radikalen Abzug der Isaf geäußert. Die Entwicklung im Irak zeigt, wie wichtig es ist, kein Machtvakuum in einer Region zuzulassen, in der es keine legitime einheimische Zentralgewalt gibt. Wird die neue Regierung Afghanistans von der Mehrheit der Bevölkerung anerkannt? In welchen Landesteilen hat sie die Macht? Fragen, die die westlichen Geheimdienste derzeit nicht beantworten können. Der erste Beschluss über die nächste Mission der Bundeswehr in Afghanistan wird wohl nicht der letzte gewesen sein. Seite 6

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]