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Kommentar zur Büchergilde Kommentar zur Büchergilde: Sinn für das Besondere

13.07.2014, 16:34
Sibylle Quenett
Sibylle Quenett MZ Lizenz

Die Büchergilde Gutenberg macht es vor: Sie setzt auf Qualität und Teilhabe – auf Leser, die wissen, was ihnen das besondere Angebot wert ist. In einer Zeit, in der ein Großverlag wie Bertelsmann seinen traditionsreichen Buchclub gerade abwickelt, ist das mutig. Ob es wegweisend ist, wird sich erst in einigen Jahren zeigen, denn natürlich ist das Überleben der Büchergilde auch mit der neuen Genossenschaftsstruktur noch lange nicht gewährleistet.

E-Books fangen in Deutschland gerade erst an, ernsthaft den Markt zu erobern und Amazon tut alles, um seinen Marktanteil auch und gerade in seinem Stammgeschäft als Buchhändler auszubauen. Deswegen ist es gut, dass die Büchergilde einen Gegenentwurf lebt, der oft unbekannte Autoren und Inhalte in handwerklich ausgewählter Form präsentiert. Die Mitglieder der Büchergilde schätzen beides. Anders als bei Bertelsmann spielt nicht der leicht reduzierte Preis für Bestseller die entscheidende Rolle beim Kauf, sondern die Leidenschaft für Inhalt und Form.

Geht das Experiment gut, können andere davon lernen. Wer Nischen besetzt, hat eine Chance, wenn er seinen Markt gut kennt und entsprechend mit Umsicht bedient.

Die Autorin erreichen Sie unter: [email protected]