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Kommentar zum Freizeitdoping Kommentar zum Freizeitdoping: Freizeit-Doping

21.08.2013, 18:47
Ralf Böhme
Ralf Böhme MZ Lizenz

Lotte, Bernd, ich und wohl auch alle anderen Freunde des legendären Heidelaufes in Halle würden nicht schlecht staunen, wenn es vor dem Start oder am Ziel plötzlich hieße: Zur Doping-Kontrolle, bitte mitkommen!

Nun, mit einer Überraschung ist da gewiss nicht zu rechnen. Da bin ich mir ganz sicher. Zum einen, weil unser Team „sauber“ ist. Zum anderen, weil Doping-Kontrollen eine Stange Geld kosten. Und wer will das bezahlen?

Indes, die gestiegene Zahl der Verdachtsfälle, die das Landesamt für Verbraucherschutz prüfen muss, lässt aufhorchen. Zwar dürften die meisten Freizeitsportler die Einnahme illegaler Substanzen ablehnen, aber jeder einzelne Missbrauch ist einer zu viel. Schon die Ahnung, dass bundesweit womöglich viele tausend Menschen auf leistungssteigernde Mittel zurückgreifen, hinterlässt ein ungutes Gefühl - und erzeugt auch Misstrauen, mindert den Spaß am Sport.

Das geflügelte Wort, jeder ist für seinen Körper selbst verantwortlich, genügt als Antwort jedenfalls nicht. Vereine, Sportverbände, Veranstalter und Behörden müssen das Thema aufgreifen. Ansonsten kommt Freizeit-Doping nicht nur den Krankenkassen, sondern allen teuer zu stehen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]