Kommentar: Kommentar: Beschämende öffentliche Hetze gegen Flüchtlinge

Halle (Saale) - Der Chef des sachsen-anhaltischen Philologen-Verbandes hetzt öffentlich gegen Flüchtlinge. Im Mitglieder-Magazin bedient Jürgen Mannke nicht nur Vorurteile gegen Asyl-Bewerber, wie sie vor allem in den sozialen Medien seit Wochen kursieren, er schürt ohne Beleg, ohne Prüfung, ohne Verantwortungsbewusstsein Ängste vor jungen Männern, die vor Krieg und Zerstörung nach Deutschland fliehen.

Wortwahl und Tonfall seines Leitartikels erinnern an Reden, wie sie auch auf den Pegida-Demonstrationen geschwungen werden. Der Vorsitzende des Interessenverbandes der Gymnasial-Lehrer beruft sich auf Hören-Sagen, wenn er vor der Gefahr von „sexuellen Belästigungen im täglichen Leben, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten“ warnt, die von „ungebildeten“ Zuwanderern ausgehen, die „sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten“ nach Deutschland kommen.

Damit wirft er jenen Lehrern Knüppel zwischen die Beine, die sich täglich um Integration bemühen. Der Applaus aus dem asylfeindlichen Lager dürfte ihm sicher sein. Mehr als fraglich dagegen ist, ob seine Thesen auch in der Lehrerschaft Zustimmung finden. (mz)