Kevin trifft Kühnhackl im Leipziger Asyl
Leipzig/MZ/gs. - Was Kevin wie selbstverständlich erzählt, ist alles andere als das: Mit seinen 13 Jahren hat er natürlich kein einziges Spiel von Erich Kühnhackl gesehen. Aber der mittlerweile 54 Jahre alte gebürtige Tscheche lebt natürlich weiter vom Ruhm als bester deutscher Spieler des Jahrhunderts und beweist vor allem als Nachwuchstrainer beim Deutschen Eishockey-Bund ein Herz für die Jüngsten. "Mit den finanziellen Möglichkeiten meiner Stiftung will ich helfen, das heimische Eishockey auf eine breitere Basis zu stellen", erzählt der jugendlich gebliebene Kühnhackl, der fast wie ein Gerard Depardieu-Doppelgänger daherkommt.
Kevin war nun einer der glücklichen, der am Mittwoch in Leipzig von der Kühnhackl-Stiftung ein neues Trainingstrikot überreicht bekam. Und Kevin fiel sofort auf, weil er im schwarzen Trikot der Saaleteufel neben den gelb-blauen Leipziger Löwen auf dem Eis stand. "Nach der Gründung der Saale-Bulls war für uns Saaleteufel kein Platz mehr in Halles Eissporthalle. Deshalb fahren mich meine Eltern jetzt zwei Mal in der Woche nach Leipzig, wo ich mittrainieren kann", schildert Kevin seine Sicht auf den unglücklichen Zustand zweier rivalisierender Vereine in Halle, bei denen am Ende der Nachwuchs auf der Strecke bleibt.
Mit Beginn der neuen Saison ist das ohne jede Eishockey-Tradition ausgestattete Leipzig so weit, eine eigene Nachwuchsmannschaft aufzustellen. Das Geschenk, dabei auf den talentierten Stürmer Kevin Göttling zurückgreifen zu können, nimmt man natürlich gerne an.