Kein Job wegen Kopftuch: Video eines Mädchens geht viral

Hamburg - Ein Video eines Mädchens, das nach eigenen Angaben wegen ihres Kopftuchs nicht bei einem Hamburger Supermarkt jobben durfte, sorgt im Internet für großes Aufsehen. Ihr sei am Dienstag von einem Vorgesetzten beim Probearbeiten an der Kasse gesagt worden, dass sie das Kopftuch abnehmen müsse, wenn sie dort arbeiten wolle, schilderte die nach eigenen Angaben 16-Jährige bei Instagram unter Tränen. „Kein Mensch wird mich dazu bringen, das auszuziehen.” Sie werde den Mund aufmachen und für ihre Rechte kämpfen. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt” über das etwa 15 Minuten lange Video berichtet, das am Freitagmittag bereits rund eine Million Aufrufe hatte.
Das Mädchen antwortete zunächst nicht auf eine dpa-Anfrage. Die Supermarktkette Edeka teilte mit, man bedauere den geschilderten Vorfall sehr, habe sich öffentlich bei dem Mädchen entschuldigt und per Instagram Kontakt aufgenommen. „Wir haben ihr ein Vorstellungsgespräch in einem anderen Markt angeboten sowie ein klärendes Gespräch mit dem selbstständigen Kaufmann”, hieß es. „Wir lehnen jede Form der Diskriminierung entschieden ab, denn Edeka steht für Vielfalt – für uns und unsere Mitarbeiter zählt nicht die Herkunft, sondern unternehmerisches Engagement und gelebte soziale Kompetenz.”
Auch der Kaufmann entschuldigte sich schriftlich bei der jungen Frau. „Ich bedaure den (...) geschilderten Vorfall sehr und möchte mich bei ihr ausdrücklich für die verletzenden Worte entschuldigen”, teilte er laut Unternehmen mit. „Die Kritik nehme ich gerne an und werde sie entsprechend bei zukünftigen Personalentscheidungen berücksichtigen.” (dpa/lno)