Kapitän Femerling: 200. Länderspiel und viel Lob
Athen/dpa. - Athen - Für Bundestrainer Dirk Bauermann ist Patrick Femerling «ein echter Mannschaftskapitän».
Dass der Center von Alba Berlin im letzten Gruppenspiel der Olympia-Qualifikation gegen Neuseeland in Athen vor seinem 200. Länderspiel in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft stand, mochte der längsten Akteur im deutschen Team kaum glauben. «Ist das wirklich wahr?»
Rekordnationalspieler ist Femerling schon seit dem vergangenen Jahr, als er Hansi Gnad, den Assistenten von Bauermann, ablöste. Doch seit der Einbürgerung von Chris Kaman steht der 2,15 m große Femerling nicht mehr in der Startformation, der ersten Fünf. «Das ist kein Problem. Im Endeffekt heißt das Ziel Peking. Da muss man Opfer bringen, auch persönlich», sagt der 33-Jährige.
Bauermann ist natürlich von dieser Einstellung begeistert, welcher Trainer wäre das nicht. «Er hat das ohne Murren hingenommen», sagt der Coach. Femerling habe die Maßnahme sogar voll unterstützt, bemühe sich vorbildlich um die Integration des NBA-Profis. «Menschlich passt er und spielerisch gesehen ist klar, dass er eine gute Ergänzung ist. Chris wird uns helfen, nach Peking zu kommen», sagte der am 4. März 1974 in Hamburg geborene Basketballer. Schließlich ist die Olympia- Teilnahme auch für ihn ein großes Ziel.
In der Jugend stand Femerling als Fußball-Torwart seinen Mann. Erst mit 15 ging es in seiner Heimatstadt Düsseldorf los mit der Basketball-Karriere. 1995 half Christian Welp ihm, einen Platz an der University of Washington zu ergattern. Dort hatten Welp selbst und auch Detlef Schrempf unter den Körben Erfolge gefeiert. Für eine NBA- Karriere reichte es bei Femerling aber nicht. Seine Mutter handelte daraufhin den ersten Vertrag mit Alba Berlin aus. «Als ich damals die Summen hörte, wurde mir erstmals bewusst, dass ich damit echtes Geld verdienen könnte», sagte er einmal.
Nach Berlin ist Femerling zurückgekehrt nach erfolgreichen Jahren in Griechenland und Spanien, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2009. Nach langer Durststrecke holten die Albatrose mit ihm in diesem Jahr wieder den Titel. Für Femerling war es bereits der dritte deutsche Meister-Titel nach 1999 und 2000. Dreimal wurde der Center-Riese außerdem Champion in Griechenland und zweimal in Spanien. Mit dem großen spanischen Club FC Barcelona gewann er zudem die Euroleague. Fünf Pokalsiege hat der Basketball-Globetrotter außerdem gesammelt in den drei Ländern.
Femerling, der 1996 sein erstes Länderspiel bestritten hat, war auch ein wichtiger Aktivposten bei dem Gewinn von EM-Silber 2002 und WM-Bronze 2005 durch die deutschen Basketballer. Der Bundestrainer hält nicht nur deshalb ganz große Stücke auf seinen Größten. «Er hat nach wie vor die integrative Funktion in der Mannschaft. Er hält den Laden zusammen. Er macht das genauso gut und verlässlich wie immer. Das zeichnet ihn aus.» (dpa)