Kanzlerin Merkel: Wahl ist für die CDU noch nicht gewonnen

Kappeln - Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat im Wahlkampfendspurt in Kappeln um jede Stimme geworben. „Heute um 14.00 Uhr waren es noch 100 Stunden bis zum Wahltag”, sagte Merkel in der kleinen Stadt an der Schlei im Kreis Schleswig-Flensburg vor - nach Polizeiangaben - rund 2500 Zuschauern. „Diese Stunden wollen wir jetzt natürlich nutzen, um die noch Unentschlossenen zu überzeugen, oder Ihnen, die sich schon entschlossen haben, ein bisschen Rüstzeug an den Mann und an die Frau zu geben, falls Sie noch einen treffen der unentschlossen ist.” Die Wahl sei noch nicht gelaufen. „Wir als CDU haben keine Stimme zu verschenken”, rief Merkel. Sie warnte davor, dass die SPD rot-rot-grün nicht ausschließe.
Viele Menschen, darunter mehrere Muslima mit Kopftuch, hielten Schilder etwa mit dem Piktogramm für „I love Raute” oder der Aufschrift „Kanzlerin” in die Luft. Einige wenige Besucher hielten auch Schilder mit dem Spruch „Rote Karte für Merkel”. Während der gesamten Rede Merkels ertönten Pfiffe, Tröten und Lügner-Rufe, die die Kanzlerin aber die meiste Zeit ignorierte.
In ihrer Rede skizzierte Merkel auch die Themen, die die CDU bei einem neuerlichen Wahlsieg angehen will. Dazu gehört unter anderem die Steuern für Unternehmer und Investoren nicht zu erhöhen und für kleine und mittlere Einkommen zu senken. Außerdem soll der Steuerfreibetrag für Kinder auf das Niveau von Erwachsenen angehoben und der Solidaritätszuschlag von 2020 schrittweise abgeschafft werden.
Am Abend wurde die Kanzlerin zu einer Kundgebung in Hamburg erwartet. (dpa/lno)