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Kanu-Slalom-Weltcup Kanu-Slalom-Weltcup: Slalom-Team rebelliert gegen DKV-Spitze

Von Fritz Schmidhuber 21.07.2002, 17:38

Augsburg/dpa. - Es wird Zeit, dass dort endlichprofessionelleres Denken einzieht», empörte sich Kajak-OlympiasiegerThomas Schmidt (Bad Kreuznach), der wegen eines Fehlers im Semifinaleknapp den Sieg auf seiner Heimstrecke verpasste.

Für den krönenden Abschluss sorgten am Sonntag die Canadier NicoBettge (Magdeburg) und Stefan Pfannmöller (Halle/Saale) mit einemDoppelerfolg. Auf Rang 2 kamen die Leipziger Kai Walter/Frank Henzeim Canadier-Zweier. Als Dritte tankten Weltcup-Spitzenreiterin MandyPlanert (Leipzig) und Claus Suchanek (Augsburg) im Kajak-Einer sowiedie Brüder Kay und Robby Simon (Strehla) im Canadier-ZweierSelbstvertrauen für die Welttitelkämpfe im Bourg St. Maurice.

Zuvor hatten die Athleten sogar einen Boykott erwogen, um ihrenForderungen Nachdruck zu verleihen. DKV-Präsident Ulrich Feldhoffhatte vor Ort zwar versucht, die Wogen zu glätten, war aber mit demVorschlag, Bundestrainer Jürgen Köhler als Teamchef für die WMeinzusetzen, auf heftige Gegenwehr der Aktiven gestoßen. «DieMannschaft empfindet dies als Zumutung. Ein Trainer hat ganz andereAufgaben. Das geht letztendlich auf die Knochen der Athleten»,erklärte der stellvertretende Aktivensprecher Thomas Becker(Dormagen) nach einer Krisensitzung der Nationalmannschaft.

Feldhoff konnte die Aufregung der Athleten nicht verstehen.«Köhler ist für mich eine gute Lösung. Ich denke nicht daraneinzulenken», sagte der Präsident, der sich zuvor mit Athleten überdie seit Wochen schwelende Problematik unterhalten hatte. SeinenAusgangspunkt hatte die «Revolte» genommen, als vom DKV-PräsidiumRessortleiter Winfried Bremer als WM-Teamchef eingesetzt worden war.Daraufhin hatten die Aktiven in einem Offenen Brief Bremer jeglicheKompetenz abgesprochen. «Wir mussten dabei einen drastischen Tonwählen, um überhaupt Gehör zu finden», berichtete Thomas Schmidt.Nachdem Bremer später das Handtuch warf, sah alles nach einem Erfolgder Aktion der Sportler aus.

Aber ihr Vorschlag, den bislang nicht im WM-Einsatz befindlichenHonorar-Coach Jürgen Gerlach als Teamchef einzusetzen, wird vomVerband weiter ignoriert. Kostengründe wurden vorgeschoben. «Wenn esnur am Geld liegt, so finanzieren wir das aus Zuwendungen unseresSponsors», so Becker. Doch auch dies fand bei Feldhoff kein Gehör.«Wir geben nicht auf. Das Problem ist nicht gelöst und kommtspätestens im nächsten Jahr wieder auf uns zu», bekräftigte Schmidt.