Jugendtrainer der Woche: Jugendtrainer der Woche: Der Mann aus Reihe zwei

Halle/MZ. - "Eigentlich sind wir ein Team, das sich um die insgesamt 32 B-Junioren kümmert. Torsten Weber und Thilo Knade haben die erste Mannschaft im Blick, Michael Kircheis und ich die zweite. Gute Tipps kommen auch immer von unserem Nachwuchs-Chef Wolfgang Kleinschmager." Da ist sie wieder, die Schumannsche Bescheidenheit. Dabei lernte der Inhaber der B-Trainerlizenz alles von der Pike auf. Vor zehn Jahren wollte der Hallenser, der sich bei Dynamo Leipzig als Judoka und später bei Einheit / Pädagogik im Fußball ausprobierte, eigentlich nur seinen damals sechsjährigen Filius beim HFC anmelden. Gemeinsam mit Jan, jetzt Austauschschüler in East Concorde (USA), wuchs Schumann dann in sein neues Hobby hinein.

"Am Anfang habe ich, wie andere Väter auch, die Bälle eingesammelt, Netze mit aufgehängt", erinnert sich der heutige Jugendcoach. Dann ging alles recht schnell: Mit Reinhard Kansy betreute Schumann HFC-Kids von der E 1 bis hin zur A 2 - immer als "Co". "Und als Reinhard die B 1 in der Regionalliga übernahm, wurde ich bei der Zweiten erster Mann." Trotz der für Reserve-Teams typischen Probleme meistert Schumann seine Aufgabe mit Bravour. Beweis: Seine jetzige Truppe steht in der Landesliga eine Runde vor Saisonende als Staffelsieger fest.

"Nebenbei" kümmert sich Schumann um Trainingspläne, Turniere, Spielbeobachtungen - und seit 1996 profitiert das Jugendsportgericht des Landesverbandes vom Juristen "Schumi". "Ohne das Verständnis von Cornelia wäre das undenkbar", vergisst er nicht die Frau an seiner Seite. Was treibt ihn eigentlich immer wieder an? "Die Jungen selbst. In diesem Alter stellen sie ja erstmal jeden und alles in Frage", sagt der Coach. "Ich kann gar nicht anders, als sie ernst zu nehmen. Schließlich sind es werdende Erwachsene." Den erhobenen Zeigefinger lehnt er ab. "Dazu hätte ich auch gar keinen Grund, denn mich selbst sehe ich auch nicht als fertigen Trainer." Typisch Tino Schumann eben.