Judo Judo: Olympiasiegerin Bönisch für Peking gerüstet
Braunschweig/dpa. - Heimspiel gemeistert, Traumziel vor Augen: Nach ihrem Sieg beim letzten Härtetest vor Peking strotzte Judo- Olympiasiegerin Yvonne Bönisch nur so vor Selbstvertrauen.
«Ich kann meiner Karriere das I-Tüpfelchen aufsetzen. Und das werde ich tun, ich will eine Medaille», sagte die 27-Jährige aus Potsdam nach ihrem beeindruckenden Auftritt am Wochenende beim stark besetzten Heim-Turnier in Braunschweig. Wie Bönisch boten auch die Peking-Starter Michaela Baschin (Backnang), Heide Wollert (Halle/Saale) und Ole Bischof (Reutlingen) eine starke Vorstellung. Für eine Enttäuschung sorgte Benjamin Behrla aus Walheim.
«Ich bin zufrieden mit meiner Vorstellung», bilanzierte Bönisch nüchtern ihren Sieg in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Vor allem kämpferisch konnte die Potsdamerin, die erstmals seit mehreren Monaten wieder in ihrer «Gold-Klasse» von Athen antrat, in Braunschweig überzeugen. Im Halbfinale hatte die 27-Jährige gegen Europameisterin Sabrina Filzmoser aus Österreich einen echten Härtetest zu bestehen. «Hauptsache gewonnen», atmete Bönisch nach dem schwer erkämpften Sieg auf. Das Finale gewann sie kampflos gegen die verletzte Leverkusenerin Mirjam Rooper-Yearwood. «Yvonne ist wieder da», freute sich Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf.
Auch andere deutsche Peking-Starter gaben einen Monat vor den Sommerspielen Anlass zum Optimismus. Europameisterin Wollert (Halle/Saale) wurde Zweite in der Klasse bis 78 Kilo und unterstrich einmal mehr ihre starke Form. Der Reutlinger Bischof musste sich in der Klasse bis 81 Kilo nur dem Berliner Sven Maresch geschlagen geben. Leichtgewichtlerin Baschin (Backnang) unterstrich erneut ihre Beständigkeit im Olympia-Jahr und wurde ebenfalls Zweite. «Das gibt noch einmal Selbstvertrauen», freute sich die 24-Jährige. Die Böblingerin Anna von Harnier startete eine Gewichtsklasse höher als in Peking und belegte einen guten fünften Platz. Als einziger deutscher Olympia-Starter enttäuschte Behrla in der Klasse bis 100 Kilo und schied frühzeitig aus.
Nachwuchshoffnung Romy Tarangul war wegen einer Knieverletzung ebenso nicht angetreten wie die deutschen Peking-Starter Sandra Köppen-Zuckschwerdt, Annett Böhm, Michael Pinske und Andreas Tölzer. Athleten der zweiten Garde nutzten die Gunst der Stunde und warteten mit guten Ergebnisse auf: So konnten Katrin Beinroth und Elisabeth Greve Zweite werden. Kerstin Thiele, Claudia Ahrens, Claudia Malzahn, Severine Pesch und Franziska Konitz erkämpften dritte Plätze.