Italien Italien: Pinienwälder und Salinen in der Emilia Romagna

Cervia/dpa. - Italien ist mehr als Strände, Burgen und köstliche Weine. Cervia und Milano Marittima stellen das unter Beweis. «Wir wollen nicht nur Strand-Touristen anlocken», sagt Elisabeta Di Matino vom Tourismusbüro der Stadt Cervia. Die Region bietet viele Naturschätze und ein historisches Hinterland. Cervia dominieren das Salz und die Pinien.
Das Salz aus Salinen hatte in Cervia einst die gleiche wirtschaftliche Bedeutung wie heute der Tourismus. Schon in der Antike wurde hier Salz gewonnen. Viele Machthaber kämpften um die Kontrolle der Stadt. Auch der Kirchenstaat brachte 1509 Cervia wegen des Salzes unter seine Herrschaft. Wie vor Jahrhunderten wird heute auf großen Flächen, so genannten Salinen, Salz gewonnen. Gewaltige Lagerbauten wie der Turm San Michele beherrschen das Stadtbild.
Die Touristen können die Schritte der Salzgewinnung genau verfolgen. Es gibt heute noch die antike Saline «Camillione», in der das Salz handwerklich wie in alten Zeiten «geerntet» wird. Mehr als 30 000 Tonnen Salz gewinnen die Arbeiter heute noch pro Jahr.
Geführte Ausflüge durch die Salinen erschließen dem Interessierten eine Welt vielfältiger Vogelarten. Zu sehen sind zum Beispiel riesige Flamingo-Schwärme. Die Salinen sind seit 1979 ein geschütztes Naturreservat, und immer mehr Vogelarten finden hier ihren Nistplatz. Mehr als 100 000 Vögel halten sich in den Salzgruben im Sommer auf, darunter sind Säbelschnäbler und Stelzenläufer. Vogelkundlern zufolge lebt in den Salinen die größte Kolonie von Schwarzkopfmöwen in Europa. Geführte Ausflüge entlang der Salinenbecken erklären dem Touristen die Wunderwelt der Tiere. In einem eigenen Museum zeigt Cervia die Transportwege des Salzes in fremde Länder.
Nebem dem Salz unterscheiden Cervia von anderen italienischen Urlaubsorten die Pinienwälder, die bis an das Meer reichen. Von ihnen schwärmten schon Dante und George Byron. Die Stadt und ihre 1912 gegründete «Gartenstadt» Milano Marittima hatten es schon früh verstanden, sich gegen die Bausünden anderer Küstenorte zu wehren. Keines der Hotels in Milano Marittima ist ein Hochhaus. Auch zwischen den Restaurants, Geschäften und Hotels wachsen Pinien. 240 Hektar Pinienwald sorgen für Schatten und lassen den 400 Hotels und den Ferienwohnungen ihren individuellen Charakter.
Kulturell bedeutsame Städte sind von Cervia aus in Tagesausflügen zu erreichen. Dazu gehört Ravenna mit seinen einmaligen Mosaikkirchen und Dantes Grabmal. Bedeutend sind auch Ravennas Kulturschätze aus der byzantinischen Epoche oder Cesena mit der weltberühmten Bibliothek Malatestiana. Auch Faenza, die Heimat der berühmten Keramiken, lohnt einen Ausflug. Das Museum mit einer der wertvollsten Keramiksammlungen Europas besuchen jährlich Tausende von Touristen.
Informationen: Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Kaiserstraße 65, 60329 Frankfurt (Tel.: 069/23 74 34, Broschüren-Versand: 00800/00 48 25 42, Fax: 069/23 28 94, E-Mail: [email protected]).