Instrumente aus Pappe
Oranienbaum/MZ. - Aus einfachen Materialien wahre Schätze entstehen zu lassen, das haben die Mädchen und Jungen gelernt. Ähnlich wie in Afrika. "Dort sind die Menschen sehr arm. Die Kinder müssen sich ihr Spielzeug selber basteln", erzählte die zehnjährige Julia Balfanz und bedauerte diese Tatsache. Dennoch habe es ihr viel Spaß gemacht, aus ein wenig Holz, Pappe und Schnur richtige Musikinstrumente zu schaffen - eine Rassel und Klanghölzer. Damit machten die Kinder Musik. Singen stand ganz oben auf dem Programm der Kinderbibeltage. Geschichten gehörten auch dazu. Die Bibel erzählt sie. Es wurde berichtet vom "Kämmerer in Äthiopien" (Apostelgeschichte des Lukas, Kapitel 8), auch von den "Zehn Aussätzigen" (Lukasevangelium, Kapitel 17).
Das Gehörte verarbeiteten die Kinder in Gesprächen. Thema waren zudem die aktuellen Probleme in Afrika - Hunger und Krankheit. "Es bringt doch nichts, den Kindern vorzumachen, es wäre alles in Ordnung", betonte die Gemeindepädagogin Margitta Weise. "Sie sollten erfahren, wie die Realität aussieht." Einen Live-Bericht über das Leben in Tansania erhielten die Kinder von Sebastian Müller. Er hat ein Jahr in Afrika gelebt und als Englischlehrer an einem Gymnasium gearbeitet.
Spannend, die Erzählungen. Noch mehr Eindrücke, die gleich umgesetzt wurden: Am Sonntag nämlich steht der Abschlussgottesdienst an. Diesen gestalten die Kinder selbst auf Grundlage der Erfahrungen der Bibeltage. Dazu zählen gesprochene Worte, Lieder und auch kreativ Gestaltetes. Eine afrikanische Landkarte zum Beispiel, die innerhalb der drei Tage komplettiert wurde. Nicht nur im Pfarrhaus war etwas los. Frische Luft braucht jeder.
Und so amüsierten sich die Kinder im Oranienbaumer Park, veranstalteten eine Rutschpartie auf gefrorener Fläche. "Das hat Spaß gemacht", erzählte Natalie Rätz. Später, so die Zehnjährige, hätte sie sich besonders auf das Essen gefreut. Viele leckere Gerichte standen auf dem Tisch: Bananencreme, Fischstäbchen, belegte Brötchen - und natürlich, typisch afrikanisch, Reis und Gemüse. Für das leibliche Wohl hatten Christa Schmidt und Gisela Rätz gesorgt.