Hockey Hockey: DHB-Teams untermauern Titelansprüche

Leipzig/dpa. - Mit Toren am Fließband haben die favorisierten deutschen Hockey-Teams bei der 1. Hallenhockey-Weltmeisterschaft einen Auftakt nach Maß gefeiert. Die Herren von Bundestrainer Bernhard Peters veranstalteten am Mittwoch beim imponierenden 17:0- Kantersieg über Neuseeland und dem ebenfalls souveränen 16:0 gegen Russland muntere Toreschießen - und untermauerten ihre Titelansprüche eindrucksvoll. Die Damen-Mannschaft von Peter Lemmen hatte vor 2000 Zuschauern in der Arena Leipzig mit Österreich (8:2) und Weißrussland (14:3) zwar stärkere Gegner, setzte sich aber ebenso souverän durch.
Trotz der Torflut war Perfektionist Peters mit seinem «starken Geschlecht» nur bedingt zufrieden. «Die Jungs haben noch viel mehr drauf. Schließlich wollen wir hier Weltmeister werden und für Hockey werben», monierte der stets kritische Bundestrainer, der den Fans für die Treffen mit stärkeren Gegnern eine noch konzentriertere Equipe versprach. Allerdings hatte der Krefelder registriert, dass der eigene Anhang schon am ersten Veranstaltungstag begeistert mitging und lauthals mit «Finale-Rufen» schon vom Endspiel am Sonntag träumt.
«Typisch Bundestrainer. Der ist ja nie zufrieden», meinte grinsend Philip Sunkel. «Aber er hat recht. Wir müssen noch konzentrierter zu Werke gehen», ergänzte der Hamburger. Der Hallen-Spezialist, der auf dem Feld im Auswahl-Team nicht zum Stamm zählt, war gegen die bemitleidenswerten «Kiwis» mit vier Treffern deutscher Top-Torjäger. Je drei Mal trafen Björn Michel und Philipp Crone. Da sich gegen die weitaus höher eingeschätzten Russen auch Kapitän Florian Kunz (3) und Christoph Eimer (2) in die Torschützenliste eintrugen, tauchen dort bereits nach dem ersten Tag alle zehn deutschen Feldspieler auf.
Nicht ganz so glatt, aber doch standesgemäß lief es für die Damen. Die im Umbruch steckende Mannschaft, in der Star-Aktrice Britta Becker bei ihrem Comeback zunächst jeweils nur auf der Reservebank saß, präsentierte sich gegen das defensiv starke Austria-Team noch nicht als Einheit, behielt aber dank der besseren Technik und Physis sicher die Oberhand. Gegen Weißrussland lief es schon besser. Die klare Überlegenheit wurde auch konsequent in Tore umgemünzt. Natascha Keller (6), Fanny Rinne und Geburtstagskind Nadine Ernsting-Krienke (je 4) waren am ersten Tag die Top-Torschützinnen.
Britta Becker, die noch unter Anpassungsproblemen litt, aber auch ihre noch immer vorhandene Klasse andeutete, sobald sie auf dem Feld stand und dabei auch zwei schöne Treffer erzielte, meinte zufrieden: «Für den Anfang war es ganz ordentlich.» Und auch bei Lemmen zeigte sich die gewachsene Zuversicht: «Wir müssen uns so weiterentwickeln, dann gehen wir als Favoriten in die Halbfinal- und Finalspiele.»