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Hitzereport Hitzereport: Fabiola hält alle ein bisschen in Atem

Von Klaus-Dieter Kunick 27.07.2001, 12:52

Landkreis/MZ/kdk. - Fabiola ist schuld. Wer unter der derzeitigen Hitze stöhnt, sollte sich bei ihr "bedanken". Denn Fabiola heißt namentlich das aktuelle Wetterhoch. Zu denen, die es dabei ganz schön erwischt, gehören unter anderem die Dachdecker. Unter sengender Hitze stehen die Männer auf dem Dach, erneuern hier und reparieren da. "Viel Trinken", antwortet Steffen Scharf aus Poserna auf die Frage, wie sie die Hitze aushalten. "Man kann ja der Hitze nicht aus dem Weg gehen. Wir haben heute morgen um 5 Uhr angefangen zu arbeiten, das ist aber die Ausnahme. Ansonsten geht es eine Stunde später los und dann durch bis 15 Uhr", ergänzt er. Natürlich werde bei der Hitze mehr getrunken als sonst. Zusätzliches Wasser werde außerdem bereitgestellt. Richtig zur Sache geht es auch in der Küche des Weißenfelser Krankenhauses.

"Es ist ganz schön anstrengend", berichtet Anja Schirm, die an der Spülmaschine steht. Mit einem Tuch wische sie sich mitunter die Stirn ab. Der Hitze entgehen? "Keine Chance", meint sie. "Wir bieten den Patienten verstärkt leicht verdauliche Kost an, und zudem würzen wir leichter", erklärt Andreas Clahr, der Küchenchef vom Hohenmölsener Krankenhaus. In der Küche gebe es eine vollautomatische Belüftung. "Aber die Hitze am Herd, die können wir nicht nehmen", meint er. "Natürlich geht die Hitze an uns nicht vorbei", so Clahr. Deshalb sei viel Wasser trinken angesagt. Auch auf dem Bau dürfte das Arbeiten derzeit kein Zuckerlecken sein. "Wir stehen unter Termindruck und müssen bei der Hitze durchmachen", antwortet Bauleiter Henry Neitz, der in der Jüdenstraße für die Errichtung des Dienstleistungs- und Handelsgebäudes verantwortlich ist. Man versuche eher anzufangen, was aber nicht immer einfach sei. "Um 17 Uhr sind die Leute dann aber ausgelaugt, das muss man so sagen", ergänzt er. "Es war mit den Temperaturen doch schon viel schlimmer", meint Elisabeth Naumann, die auf dem Marktplatz Roster anbietet. "Es geht gerade noch so mit der Hitze. Wenn es noch heißer wird, dann essen die Leute kaum noch etwas, sondern schlecken nur noch Eis", fügt sie hinzu. Wenn man Geld verdienen wolle, müsse man da eben durch, merkt Frau Naumann weiter an.

"Man gewöhnt sich an die Hitze", sagt Martina Mickler, die in der Kleinen Deichstraße gerade die Post austrug. Sie habe Zellstoff dabei, um sich damit ab und zu den Schweiß von der Stirn zu wischen. Zu denen, die die Hitze suchen, gehören Marianne und Günter Nauke aus Uichteritz, die auf dem Weg in die Sauna waren. "Man verträgt dann die Wärme draußen besser", erzählt Frau Nauke. Einmal pro Woche komme sie mit ihrem Mann mindestens für zwei Stunden hierher in die Sauna zu Uwe Nebel. Der wiederum meint: "Daran erkennt man doch den echten Saunagänger." Auch zum Bräunen würden bei den Temperaturen Interessierte kommen. "Es geht viel schneller, in einer Viertelstunde ist man gut bedient", sagt er. "Heute Mittag", fährt er fort, "da geht es erst mal richtig los. Dann feiert ein Freund seinen 65. Geburtstag mit 20 anderen Freunden hier in der Sauna."

Die Steppkes in der Kindertagesstätte "Kunterbunt" sehnen sich nach Abkühlung im Planschbecken. "Das lieben die Kinder", so Mitarbeiterin Ina Barth, "im Wasser herumplanschen oder sich zu bespritzen, das steht oben an." "Ich sehne mich nach Hitze", meint ein Dachdecker aus Leißling. "Sie erwischen mich auf dem falschen Fuß, ich bin gerade im Urlaub. Durch die Rufumleitung sind Sie hier in Mallarco rausgekommen."