Hintergrund Hintergrund: Die Uiguren in der chinesischen Region Xinjiang
HAMBURG/DPA. - Seit sich Peking das Gebiet im Nordwesten 1955 als«Autonome Region» einverleibte und Han-Chinesen ansiedelte, kämpfendie Uiguren für die Unabhängigkeit des ehemaligen Ostturkestans.China macht die Separatisten für rund 300 Anschläge mit mehr als 160Toten seit 1990 verantwortlich.
Vier Uiguren-Gruppen wurden zu terroristischen Vereinigungenerklärt. Menschenrechtsgruppen kritisieren, China unterdrücke dieVolksgruppe mit Folter, Massenverhaftungen und Todesurteilen. SeitMitte der 90er Jahre wurden laut Amnesty International über 3000Uiguren verhaftet und mehr als 200 hingerichtet.
Xinjiang grenzt unter anderem an Pakistan und Afghanistan und istfür Peking von großer strategischer Bedeutung. Die Region ist reichan Bodenschätzen wie Kohle, Gold und Uran. Es werden große Vorkommenvon Erdöl und Erdgas vermutet. In dem Gebiet, das fast fünfmal sogroß ist wie Deutschland, leben nur etwa 19,6 Millionen Menschen.Fast die Hälfte sind muslimische Uiguren, mehr als 40 Prozent Han-Chinesen - mit zunehmender Tendenz.