So geht Nachbarschaftshilfe Feuerwehren aus Schkeuditz und Ermlitz kooperieren künftig länderübergreifend
Unkompliziert gelebte Praxis sei das laut Patrick Wanzek, Ortsbürgermeister von Ermlitz, bereits. Nun soll offiziell eine Zweckvereinbarung zwischen Schkeuditz und Schkopau unterzeichnet weden.

Schkopau/MZ. - Die Gemeinde Schkopau will mit der Großen Kreisstadt Schkeuditz eine Zweckvereinbarung abschließen, bei der es um eine künftige Zusammenarbeit zwischen den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt und der Ortsfeuerwehr in Ermlitz über zehn Jahre hinweg geht.
Mit einem entsprechenden Beschluss hat jetzt der Gemeinderat Bürgermeister Torsten Ringling damit beauftragt, alle dafür nötigen Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Konkret geht es dabei um den Einsatz einer Drehleiter. In Ermlitz gibt es fünf Gebäude mit einer Höhe von über 12,20 Metern. Sollte hier ein Feuerwehreinsatz nötig werden, ginge das nur mit einer solchen Leiter, die auf einem Hubrettungsfahrzeug montiert ist. Über ein derart ausgerüstetes Fahrzeug – bis zu 1,5 Millionen Euro teuer – verfügt die Ermlitzer Wehr nicht.
Dafür verfügt die Stadtwehr im nahen, sächsischen Schkeuditz über ein solches Fahrzeug. Die Stadt habe sich bereit erklärt, die Drehleiter der Schkeuditzer Wehr in Ermlitz zur Verfügung zu stellen, wenn es denn notwendig werden sollte. Schkopau bietet Schkeuditz dafür im Gegenzug an, bei Bedarf Kräfte und Mittel der Ortsfeuerwehr Ermlitz für Einsätze anzufordern.
Kooperation zwischen Ermlitz und Schkeuditz - Staatsvertrag wird nicht bemüht
Kommunalaufsicht und Landesverwaltungsamt hätten, so Schkopaus zuständiger Ordnungsamtsleiter Thomas Kuphal, das Vorhaben geprüft und keinerlei Bedenken dagegen geäußert. Beide Kooperationspartner – das stehe im Entwurfspapier der Vereinbarung – wollten sich zudem dabei weder Kosten noch sonstige Aufwendungen gegenseitig in Rechnung stellen.
„Länderübergreifende Zusammenarbeit“, meint Schkopaus CDU-Fraktionsvorsitzender Andrej Haufe dazu augenzwinkernd, „ohne dabei den Staatsvertrag zu ändern, das ist doch mal was.“ Ermlitz“ Ortsbürgermeister Patrick Wanzek sagte, dass die Zusammenarbeit zwischen den Wehren von Schkeuditz und Ermlitz bereits geübte, gelebte Praxis sei. Bürgermeister Torsten Ringling betont: „Wir als Gemeinde sind dabei nicht nur der Bittsteller.“ Diese Bemerkung bezieht sich auch darauf, dass Schkopau die 1,5 Millionen Anschaffungskosten für ein Hubfahrzeug mit Drehleiter momentan kaum so schnell aufbringen könnte.
Auch in den Ortsteilen Döllnitz, Raßnitz und Lochau gebe es, so Kuphal, hohe Gebäude, bei denen im Ernstfall der Einsatz einer Drehleiter notwendig werden würde. Hier müsste man über eine ähnliche Vereinbarung mit der Gemeinde Kabelsketal und den beiden Städten Halle und Merseburg nachdenken und bei diesen anfragen. „Ob diese Kommunen unserem Ansinnen auch entsprechen werden, werden wir dann sehen.“